Aynsley Lister: Blues-Club Baden-Baden 2015 (Live)

Aynsley Lister

Datum: 21.03.2015
Venue: Blues-Club Baden-Baden
Show: Home
Website
Autor/Fotograf: Jörg Neuner


Line-up | Aynsley Lister

Aynsley Lister – Guitar, vocals
André Bassing – Keyboard, Organ
Steve Amadeo – Bass
Boneto Dryden – Drums

www.aynsleylister.co.uk


Aynsley Lister | Nächste Konzerte in Deutschland

23.04.2015     Duisburg, Grammatikoff
24.04.2015     Braunschweig, Barnaby’s Blues Club
25.04.2015     Hamburg, Downtown Blues Club

Und sicher irgendwann wieder in Baden-Baden

Konzertbericht

Baden-Baden (music-on-net) – Home ist der Titel der aktuellen Lister-CD und zuhause sollte sich der Brite im Blues Club Baden-Baden mittlerweile auch fühlen. Bereits zum dritten Mal spielt er heute im Löwen in Lichtental, zuletzt hat er den Saal 2013 beben lassen. Blues Club-Chef Klaus Hartmann freut sich bei der Ansage wohl jedes Mal mehr, denn aktuell ist Aynsley Lister für fünf British Blues Awards nominiert.

Zum Aufwärmen gab es gerade vorher handgemachtem Akustik-Rock von Till Bennewitz. Als nächstes lernt das Publikum, dass der Blues doch eine recht gefährliche Sache sein muss: Nachdem Jessy Martens im Oktober hier mit Gipsarm auflief, humpelt der heutige Top-Act auf Krücken zu dem bereitstehenden Stuhl neben dem gut bestückten Gitarren-Rack. Wir sollen später erfahren, dass er letzte Woche irgendwie aus dem Tour-Bus geflogen ist. Weitere Details werden nicht genannt.

Bevor noch irgendwelche Befürchtungen aufkommen könnten, ob die Konzert-Dynamik irgendwie unter dem Handycap leiden könnte, blasen uns die ersten Akkorde von Big Sleep mal schnell die Ohren eng an den Schädel. Bei einer Abstimmung der anwesenden Damen nach der Optik würden sich Bennewitz und Aynsley Lister wohl ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern; bei den Dezibel liegt der Top-Act klar vorne. Meine Frau flüchtet weg von den Boxen hin zu den gelben Stöpseln.

Dann geht es so ziemlich komplett einmal durch das Home-Album. Wenn man sich das vorher angehört hat, kommt es live dann doch völlig anders rüber. Vor allem durch die Lautstärke, die eine gewaltige Dynamik in die Songs bringt. Es beginnt mal mit einem krachenden Gitarrengewitter, mittendrin kommt dann ein gefühlvolles Solo à la Gary Moore. Im Duett mit André Bassing am Keyboard gibt es richtig erdigen Blues garniert mit viel Spaß der Akteure.

Mit Bassist Steve Amadeo liefert er sich eine Art Verfolgungsjagd, der Song ist inspiriert von einer alten TV-Cop-Serie und klingt auf beiden Instrumenten ordentlich hart. Ansonsten bleibt die Band jedoch ziemlich im Hintergrund, auch wenn sich Lister auf dem Stuhl immer wieder in alle Richtungen umdreht und Sichtkontakt hält.

Man sieht ihm an, dass die sitzende Position ungewohnt ist (und für die Kamera geht wohl auch was verloren). Aber aus seinen Gitarren holt er trotzdem alles heraus: rasend schnelle Soli, gezogene Saiten und schwebende Töne mit geschütteltem Instrument, hartes Picking, Bottleneck, aber eben auch immer wieder ein – naja – leises Solo. Und bei jedem Gitarrenwechsel – drei hat er dabei – wird kurz nachgestimmt.

Großer Jubel kommt dann bei den ersten Takten der Zugabe auf. Purple Rain ist doch recht schnell erkennbar. Die ganze Theatralik des Superhits voller Effekte und der prägnanten Stimme von Prince wird abgestrippt zu einer feinen, gefühlvollen Blues-Adaption. Ohne den Altmeister erniedrigen zu wollen: Die Gitarre untermalt von Bassing’s Orgel und den passenden Hämmern von Boneto Dryden an den Drums lässt da nichts vermissen. So könnte es jetzt gerne noch ein bisschen weiter gehen. Leider gibt’s mit Possession nur noch eine letzte Slider-Nummer auf der Halbakustischen, um die aktuelle Scheibe nochmal aufzurufen.

Dann ist Feierabend für die Ohren.




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