Django 3000: Posthalle Würzburg 2015

Django 3000

Datum: 11.02.2015
Venue: Posthalle Würzburg
Show: Bonaparty!-Tour 2015
Support: Red Manhole
Autor/Fotograf: Gerald Langer



Konzertbericht

Bonaparty in der Posthalle – Django 3000 und Red Manhole zaubern Partylaune in die Würzburger Posthalle

Würzburg (music-on-net) – Die närrischen Tage haben begonnen, das Finale 2015 steht uns am Wochenende bevor. Ein für mich als bekennender Faschingsmuffel fast schon bedrohliches Szenario des kalendarisch verordneten Fröhlich-Seins. Dabei habe ich überhaupt nichts gegen gute Stimmung, wenn nur die Rahmenbedingungen stimmen.

In der Posthalle passt heute Abend nahezu alles. Einige Zuhörer und Zuhörerinnen mehr als die vorhandenen etwa dreihundert hätten es allerdings schon sein dürfen.

Red Manhole als Support

Als Support erleben wir das in Würzburg wurzelnde Trio Red Manhole. Wortwitz, Polka, Tango, Rock – ein scharfes Gebräu, entspannt und kabarettistisch angereichert präsentiert.

„Schilddrüsenüberfunktion, Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom…….“ Leicht schräg ist das „Biest“, das Nils Hübenbecker (Gesang, Klavier, Synth Bass), Sven Schöllmann (Gesang, Klarinette, Bassklarinette) und Aggi Berger (drums) geschaffen haben schon, aber sehr unterhaltsam.

Als gebürtiger Unterfranke ist man eben auch Bayer, ob man will oder nicht. Traditionspflege gibt es im Freistaat allenthalben. Selbstverständlich auch auf dem Sektor der Musik. Mit der „üblichen“ Volksmusik habe ich zugegebenermaßen wenig am Hut. Ich scheue sie vielmehr wie der Teufel das Weihwasser. Bands wie Kofelgeschroa, Gankino Circus, die Klischees aufbrechen und der volkstümlichen Komponente gerne auch eine zeitgemäße hinzufügen, schätze ich hingegen sehr.

Folk-Rock aus dem Chiemgau

Insofern kommt heute Abend mit Django 3000 eine „wuide und laute“ Formation hinzu. Einige Auftritte hat die Band in Würzburg schon bestritten, für mich ist es das erste Mal.

Nach einem Django-Reinhardt-Intro – der früh verstorbene Kultgitarrist dient sozusagen als Namenspatron für die Folk-Rockband aus dem Chiemgau – beginnt ein mehr als neunzigminütiger Parcours , der die Grenzen der tradierten oberbayerischen Volksmusik aufzusprengen vermag.

Der Stilmix in bayerischer (oder besser: bairischer) Mundart vokalisiert, bringt das ohnehin zuvor schon durch Red Manhole euphorisierte Publikum nun richtig in Fahrt. Es wird getanzt, geklatscht, gepfiffen, aber nicht ausgepfiffen. Immer wieder sieht man auch ein Paar weit in die Höhe gestreckte Krücken.

Michael Fenzl besteigt zwischendurch den eigenen Kontrabass wie den Gipfel der bayerischen Rockmusik. Zwischendurch kommt mir die oberbayerische Amtsheimatsprache wie eine Fremdsprache vor. Das übrige Publikum hat offensichtlich weniger Schwierigkeiten und kennt die Texte, die ich auf die Schnelle nicht decodieren kann.

Volksmusik lebt von Publikumsresonanz und die ist eindeutig und durchweg positiv gegeben. Die Zeichen stehen heute auf Sturm – auch die Bühne wird zwischendurch von tanzenden männlichen Fans geentert.

Ein sehr passables Schlagzeugsolo von Jan-Philipp Wiesmann gibt es auch, davor und danach eigentlich immer nur Volldampf. Keine Atempause – Geschichte wird gemacht, das Set schreitet munter voran. Der ansonsten üppig vorhandene Luftraum zwischen den Gästen wird zum Bewegungsraum eines nahezu durchweg begeistert tanzenden Publikums.

Die wenigen ruhigen Momenten sind trügerisch. „ Wuide weide Welt“ beginnt nur verhalten und schließt nach achtzig Minuten krachend das „Pflichtprogramm“ ab, das mit Zugaben und dem unvermeidlichen Heidi gekrönt wird .

Bonaparty! Ideal für Faschingsmuffel und gute Laune fördernd zugleich!


Line-Up | Django 3000

Kamil Müller – Gesang, Gitarre
Florian R. Starflinger – Geige, Gitarre
Michael Fenzl – Gesang, Kontrabass
Jan-Philipp Wiesmann – Schlagzeug


Setlist | Django 3000

Wuid und laut
Dans ums Feia
Rot und Schwarz
Gruass ans oide Lem
Django Django
Rucki Werch
Nomoi von vorn
Host as scho gheat
Hey ne ne ne
Da Wuide & da Deife
Comanero
He Romale
Bonaparty
Drum & Bass
Heast- blearn
Zeit fia ois
Herz wie a Messa
Wuide weide Welt

Zugabe

Heidi
Boom boom boom
Schwarze Augen


Line-Up | Red Manhole

Nils Hübenbecker (vox, piano, synth-bass)
Sven Schöllmann (vox, sax, clar)
Aggi Berger (drums)


Setlist | Red Manhole

Synths
Neues
Zwilling
Pirat
Übermann
Konsikiffer
Buttcrack
Karussell
Pitta


Konzertfotos | Django 3000



Konzertfotos | Red Manhole



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