Luke Gasser: The Judas Tree

Luke Gasser-The-Judas-Tree (2018)
Luke Gasser-The-Judas-Tree (2018)

Luke Gasser

Titel: The Judas Tree
VÖ: 27.04.2018
Label: Blue Rose (Soulfood)
Website: Luke Gasser
Facebook: Luke Gasser



Rezension (Album)

Sehr, sehr lange ist The Judas Tree bei mir liegen geblieben. Insofern ist das Album auch nicht mehr – zumindest im Hinblick auf das Veröffentlichungsdatum – ganz frisch. Etwas abgehangen sozusagen.

In den letzten Wochen fand ich allerdings immer wieder Zeit, den schweizerischen Rocker Luke Gasser mit seinem letzten Album The Judas Tree seine Runden im CD-Player drehen zu lassen. Und es waren einige Kreisläufe. Vollgepackt ist die Compact-Disc, die als Vinyl ein prächtiges Doppel-Album abgeben würde.

The Judas Tree rockt

Dabei ist The Judas Tree keineswegs die Neuerfindung der Rockmusik, aber ein aufrichtiges und erfolgreiches Bemühen zur Bewahrung der wesentlichen Tugenden dieses Genre. Rockmusik als ein probates Medium, auf wunderbare Weise – mal laut, mal weniger laut – den eigenen Emotionen kraftvoll Ausdruck zu verleihen.

Insofern ist The Judas Tree ein durchaus sehr persönliches, auch textlastiges Album geworden, dessen insgesamt 18 Songs zwischen dem kurzen Intro von Rage Of Fury und dem finalen Cup Of Destruction, das sich beim genauerern Hinhören als gesungenes „Gebet“ entpuppt, eingebunden sind.

In wenigen Wochen – August / September 2017 – wurden die sehr unterschiedlichen Kompositionen von Luke Gasser „hinskizziert“,  als Rock-Trio eingespielt.  Mit Zach Prather am Bass und  Mike Malloth am Schlagzeug verfügt Luke Gasser über kongeniale Mitspieler, die ihr Handwerk dahingehend verstehen, im rechten Moment einem allzuglatt geschliffenen Sound erfolgreich auszuweichen.

Ein wahrer Longplayer

Herausgekommen ist ein Longplayer, der über mehr als 70 Minuten immer wieder ordentlich auf die Tube drückt, wirklich flott zur Sache geht – exemplarisch nachzuhören bei Justified, This Kid, The Judas Tree – , aber dem Hörer zwischendurch immer auch genügend Verschnaufpausen gönnt und dabei in der Unmittelbarkeit der Präsentation, vorsichtig ausgedrückt, etwas verhaltene Lagerfeuerromantik, wie etwa bei Seven Tons Of Load, aufkommen lässt.

Im letzten Jahr war Luke Gasser mit Nazareth auch auf Deutschland-Tour. Ich habe es leider nicht geschafft, eines dieser gemeinsamen Konzerte zu besuchen und mich erneut von der schieren Urgewalt dieses aufrechten und auf vielen künstlerischen Feldern umtriebigen Multitalentes begeistern zu lassen.

Aber, neues Jahr, neues Glück. Wenn Luke Gasser weiterhin so ungestüm ans Werk geht, darf nicht ausgeschlossen werden, dass er uns auch im Jahr 2019 mit einem neuen Album und infolgedessen mit einer neuen Tour beglücken wird.

© Gerald Langer


Tracklist

1. Rage Of Fury
2. The Mills Of God
3. Justified
4. Bound To Get Harder
5. Seven Tons Of Load
6. This Kid
7. (You Really) Hit Me Home
8. Diary Pages
9. Wedding Station
10. The Judas Tree
11. Scorpio Girl
12. Little Lover
13. Cretean Summer
14. It’s Not Affection
15. Before The Rain
16. Wrong Direction
17. Hard To Love You
18. Cup Of Destruction

Meine Anspieltipps – fett 


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