Sparda-Bank Classic Night
Datum: 23.07.2013
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Hafensommer Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Konzertbericht
Das Sinfonic Jazz Orchestra der Hochschule für Musik in Würzburg debütiert – „I Let A Song Go Out Of My Heart“
Würzburg (music-on-net) Hält das Wetter oder erreicht das in den Prognosen angekündigte Gewitter bereits heute Abend die neue Spielstätte des Hafensommers auf den Mainwiesen? Mit den Aufbauarbeiten für Tribüne und Bühne konnte erst gestern begonnen werden. Die Fläche musste erst freigemacht werden. Schließlich war bis Sonntagabend Volksfest auf der Talavera, das benötigte Areal am Main zum Teil mit Transportfahrzeugen belegt.
Bin nun sehr gespannt, inwiefern die geplante Transformation der Sitzplatzanordnung der Hafentreppe gelungen ist und vor allem aber auch spürbar wird.
Um es kurz zu machen:
Wer den Konzertabend der Sparda-Bank Classic Night auf der 1.000 Personen fassenden steilen Tribüne oder auf einem der ca. 500 aufgestellten Stühle vor der Bühne erlebt hat, wird die Hafentreppe, die über die Jahre hinweg – neben der schwimmenden Bühne – zum Markenzeichen des Hafensommers avancierte, dennoch nicht vermissen. Der Sitzkomfort ist spürbar angehoben worden. Die obligatorischen Polsterkissen sind wohl damit entbehrlich für die allermeisten Besucher.
Bühne, Tribüne, aber eben auch der Tribünen-Rückraum für die Getränkeversorgung sind zwischen dem Main und dem die Mainwiesen durchziehenden asphaltierten Mittelweg räumlich gefasst. Der Baumbestand gestattet schöne Durchblicke zu Hafenspeicher und Heizkraftwerk, welches den Veranstaltungsbesuchern die gestalterisch verspielte, abends wunderbar illuminierte, Breitseite zeigt. Die gesamte Anlage ist weit genug von der Friedensbrücke abgerückt, kehrt ihr den Rücken zu.
Ja, man hört während ruhiger musikalischer Passagen ab und dann den Straßenverkehr oder ein Rettungsfahrzeug. Von einer wirklich nennenswerten Beeinträchtigung der künstlerischen Darbietungen kann allerdings nicht die Rede sein. Sie ist eine wahrlich nur kleine Herausforderung, die Prof. Marko Lackner, Big Band Chef an der Hochschule für Musik in Würzburg, wie nebenbei charmant gemeistert hat.
Die Programmteile der Sparda-Bank Classic Night stehen unter dem Motto von Duke Ellingtons Jazzklassiker „I let a song go out of my heart“ und dabei ganz im Licht eines Jubiläums – 40 Jahre Europastadt Würzburg. Das Ensemble aus Studentinnen und Studenten der Musikhochschule arbeitet heute Abend ehrenamtlich – „umsonst und draußen“, nach Ablauf des offiziellen Sommersemesterbetriebes.
Der gebürtige Grazer Marko Lackner, der in Würzburg lehrt und in Nordrhein-Westfalen mit Familie lebt, gibt Einzelnen des bis zu 45-köpfigen Ensembles den Raum für solistische Aktionen, die zeigen, auf welch hohem Niveau hier konzertant musiziert wird. Die vokalen Einlagen von Isabelle Papst (u. a. „Du kleiner Kasten“) sind – neben Lackner’s Eigenkompositionen – feine Sahnehäubchen.
Schön, dass die Würzburger Musikhochschule mit international, nicht nur europäisch besetztem, Ensemble den Auftakt des dreiwöchigen Festivals, den Johannes Engels, Leiter des Fachbereiches Kultur der Stadt Würzburg, galant mode-rierte, bestreiten durfte. Mit dem Evergreen „April in Paris“ von Vernon Duke geht ein kurzweiliger Abend, der zwischen Jazz und Klassik geschickt hin und her pendelte, nach gut zwei Stunden zu Ende.
Der Eintritt zur Sparda-Bank Classic Night war frei, die Eintrittskarten wurden verlost. Die Veranstaltung war somit „ausverkauft“. Johannes Engels wünscht sich eine ähnlich vollbesetzte Tribüne natürlich auch für die kommenden Veranstaltungstage, wenngleich dann, wenn noch nicht geschehen, die Tickets käuflich erworben werden müssen.
Das Wetter hat gehalten und die Spannung beim Anblick des noch kommenden Veranstaltungsprogramms ist zumindest bei mir spürbar weiter angestiegen.
Freue mich – trotz meiner anfänglichen Skepsis – sehr über und auf den neuen Standort des Hafensommers.
Die Musik der Sparda-Bank Classic Night 2013
Leitung: Prof. Marko Lackner
Musiker: Das neu entstandene „Sinfonic Jazz Orchestra“ der Hochschule für Musik in Würzburg mit Streichern und Big Band
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