
Pink Floyd
Titel: Pink Floyd At Pompeii (MCMLXXII)
Formate: Vinyl, CD, digital
VÖ: 02.05.2025
Label/Vertrieb: Columbia/Sony
Homepage: https://www.pinkfloyd.com
Inhaltsverzeichnis
Rezension (Album)
Neu- und Wiederveröffentlichungen
Pink Floyd At Pompeii – MCMLXXII erschien vor einigen Wochen, umfassend überarbeitet und erstmals offiziell, als eigenständiges Live-Album auf Vinyl, CD und natürlich auch digital.
Der hinlänglich bekannte historische Konzertfilm aus dem Jahre 1972, unter der Regie von Adrian Maben, liegt nun ebenfalls in restaurierter Fassung (4K aus 35mm-Originalmaterial) vor. Man kann diesen Film, der zuvor in ausgewählten Lichtspielhäusern eine neuerliche Premiere feierte, klanglich nicht nur in 5.1., sondern auch in Dolby Atmos entspannt daheim genießen.
Auch wenn man den Film bereits auf DVD besitzen sollte, wird man als Sammler wohl irgendwann auch zu dieser Neuauflage greifen.
Ich begnüge mich zunächst mit dem Doppel-Vinyl.
Zeitreise
Pink Floyd At Pompeii ist keine gewöhnliche Live-Aufnahme.
Im Oktober 1971 zog die Band – Roger Waters, David Gilmour, Richard Wright und Nick Mason – eine Woche lang durch das antike Amphitheater in Pompeji, spielte zwar für die Kamera, aber – das die Besonderheit – ohne Publikum.
Der Film zeichnet ein fast intimes Bild der Band zu dem Zeitpunkt, als sie sich nach der psychedelischen Frühphase vor dem Durchbruch mit dem legendären Album Dark Side of the Moon befand.
Syd Barrett, das charismatische Gründungsmitglied von Pink Floyd, war 1968 bereits ausgestiegen.
Setlist Zwischen Avantgarde und Klangzauber
Die Setlist reicht von den psychedelischen Klangexperimenten „A Saucerful of Secrets“ und „Careful With That Axe, Eugene“ über „Set the Controls for the Heart of the Sun“ bis hin zu „One of These Days“ – zeigt also die ganze kreative Bandbreite der frühen 1970er Jahre.
Ein Highlight des musikalischen Programms ist das 23-minütige „Echoes“ vom Ende 1971 erschienenen sechsten Studioalbum Meddle, wenngleich es auch in der Neuauflage „nur“ als zweigeteilte Version vorliegt.
Die Neuabmischung von Steven Wilson
Der britische Produzent und Musiker Steven Wilson, seit Jahren ein renommierter Experte für progressive Rock-Neuabmischungen, hat den Soundtrack 2025 grundlegend überarbeitet.
Das Resultat ist ein transparenteres, detaillierteres Klangbild, das der ursprünglich etwas dumpfen Produktion der frühen 1970er Jahre mehr Luftigkeit verleiht, ohne den Grundcharakter der historischen Aufnahme grundsätzlich zu verändern.
Die atmosphärische Stille des Amphitheaters, welches die Band für eine Woche für viel Geld angemietet hatte, bleibt für den Zuhörer spürbar.
Die Spannung zwischen dem Ort und Pink Floyd’s Musik ist einzigartig. Pink Floyd spielen, als stünden sie am Rand der Welt.
Zusammenfassung
„Pink Floyd At Pompeii – MCMLXXII“ ist eine längst überfällige und vor allem gelungene Aufarbeitung eines Meilensteins der Rockgeschichte. Die Neuausgabe bringt die Musik klarer und atmosphärischer zum Klingen als je zuvor.
Ein wohl nahezu unwiderstehliches Angebot für jeden, der sich für die frühen, experimentellen Jahre der Band interessiert und besonders magische Momente von Pink Floyd nacherleben möchte.
Zudem glänzt die Neuauflage mit zwei zusätzlichen Tracks – Careful with That Axe, Eugene als „Alternate Take“ und A Saucerful of Secrets als „Unedited Edition“.
Mein Vinyl liegt plan, knistert – nach Reinigung – auch nur noch an wenigen Stellen. Keine Selbstverständlichkeit bei aktuellen Produktionen.
Tracklist
LP 1: Side A
Pompeii Intro 3:31
Echoes (Part 1) 11:55
Careful with That Axe, Eugene 6:38
LP 1: Side B
A Saucerful of Secrets 10:10
Set the Controls for the Heart of the Sun 10:29
LP 2: Side C
One of These Days 5:56
Mademoiselle Nobs 1:50
Echoes (Part 2) 13:24
LP 2: Side D
Careful with That Axe, Eugene – Alternate Take 6:03
A Saucerful of Secrets – Unedited 12:45
Line-Up
David Gilmour guitar, vocals, harmonica
Nick Mason drums, percussion
Richard Wright keyboards, vocals
Roger Waters bass, vocals, percussion, guitar on „Mademoiselle Nobs