BAP: Gut Wöllried Rottendorf (Würzburg) 2025

Wolfgang Niedeckens BAP

Datum: 03.07.2025
Venue: Gut Wöllried Rottendorf/Würzburg
Show: Kulturtage auf Gut Wöllried
Tour: Zeitreise 81/82

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Autor/Fotograf:
Gerald Langer


Inhaltsverzeichnis

Konzertbericht

Wolfgang Niedeckens BAP hat sich in Würzburg in den letzten Jahren etwas rar gemacht. Insofern ist die Vorfreude auf dieses Konzert bei mir außerordentlich groß.

Insbesondere in den 1980er Jahren war die Kölner Band in unserer Region recht häufig zu Gast. Am heutigen Abend spielt die Band ein Open Air vor den Toren der Stadt bei idealen sommerlichen Temperaturen.

Das Programm umfasst insgesamt 30 Songs, was einen geplanten Start bereits um 19:00 notwendig macht. Die Band kommt tatsächlich etwas später auf die Bühne, steht damit zu Beginn des Konzertes nicht nur im Rampen-, sondern auch im warmen Licht der Abendsonne.



Ein überwiegend in die Jahre gekommenes Publikum, dem ich mich zurechnen darf, muss zunächst etwas auf Betriebstemperatur gebracht werden.

Das gelingt der neunköpfigen Band zusehends mehr und mehr. Die Songs von BAP aus den frühen 1980er Jahren klingen unglaublich frisch und werden durch feine Arrangements hörbar aufpoliert. Musikalisch und klanglich wird meines Erachtens ein deutlich höheres Niveau als damals noch bei den Hallenkonzerten, die ich erleben durfte, geboten. Von der frühen Besetzung ist heute niemand mehr dabei. Die musikalischen Partner wechselten in Niedeckens BAP in der Post-„Major“-Ära immer wieder. Die jetzige Formation hält nun schon einige Zeit.

Die – ohne Pause – präsentierten 30 Songs stammen aus den Alben affjetaut (1980), für usszeschnigge! (1981), von drinne noh drusse (1982) und Zwesche Salzjebäck un Beer (1984). Die Band hatte damals einen unglaublichen Lauf und einen entsprechenden Output an Songs. Die „Hymnen“, sei es der Jupp, Verdamp lang her oder Kristallnaach etc., sie kommen alle.

Niedecken war schon immer auch ein Geschichtenerzähler. Auch diese Erwartungen des Publikums werden heute Abend erfüllt. Er findet ein adäquates Maß zwischen der Länge der Ansagen und der opulenten Setlist.

Das Konzert, das mehr als 3 1/4 Stunden dauert, fordert nicht nur der Band, die sich zur Halbzeit für ein längeres Akustik-Set vorübergehend hinsetzen darf, sondern auch dem Publikum ein gehöriges Stehvermögen ab.

Die zweite Halbzeit dürfte für die meisten Gäste die attraktivere im Hinblick auf Bühnenlicht und Interpretation der Songs gewesen sein, die viele von uns seit vielen Jahrzehnten begleiten und somit ein stückweit auch zum Soundtrack unseres eigenen Lebens geworden sind.

Manche Songs haben natürlich auch Zeitkolorit. Sie zeigen Niedeckens politische Haltung in einer Zeit der militärischen Aufrüstung vor dem Mauerfall, mit der sich viele junge Menschen damals ohne weiteres identifizieren konnten.

Niedecken streicht diese Songs nicht aus dem Programm, sondern zitiert stattdessen passend Wolf Biermann:

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.“

Wolf Biermann

Hoffentlich gestaltet Niedecken demnächst noch ein Live-Paket aus den nachfolgenden Alben der 1980er Jahre.

Die gemeinsame Zeitreise ist schließlich längst nicht abgeschlossen und der heutige, den Schlusspunkt setzende, „Sendeschluss“ hoffentlich nur ein vorläufiger.

„Bess demnähx!“


Setlist | BAP

bap setlist gut wöllried würzburg

Line-Up | BAP

Wolfgang Niedecken (Gesang, Gitarre)
Ulrich Rode (Gitarre)
Anne de Wolff (Violine, diverse Instrumente)
Axel Müller (Saxophon, Gitarre, Duduk, Flöten)
Christoph Moschberger (Trompete)
F. Johannes Goltz (Posaune)
Michael Nass (Piano, Keyboard)
Werner Kopal (Bassgitarre)
Sönke Reich (Schlagzeug)


Konzertfotos

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