29. Africa Festival Würzburg 2017

29. Africa Festival Würzburg 2017

Datum: 25.05. bis 28.05.2017
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Africa Festival Würzburg
Autor/Fotograf: Gerald Langer



Festivalbericht

Mein kurzer Rückblick auf vier schöne, aber durchaus auch anstrengende, Tage auf den Würzburger Mainwiesen

Seit einigen Jahren habe ich nun die Möglichkeit, über das Africa Festival in Würzburg in Wort und Bild zu berichten. Meinen Akzent lege ich dabei auf die Musik der Offenen Bühne und die abendlichen Konzerte im nunmehr blau-weiß gestreiften Zirkuszelt.

Besucherzahlen und Struktur

Die Besucherzahlen haben sich mittlerweile auf ein Niveau von etwa jährlich 80.000 Zuschauern eingependelt. Etwas mehr als im Vorjahr sollen es in diesem Jahr gewesen sein. So darf der veranstaltende Verein Afro Project e. V. mit diesem – rein zahlenmäßig bewerteten – Ergebnis durchaus sehr zufrieden sein. Die Wetterprognose war ohnehin sehr gut, die tatsächlichen Temperaturen gerade am Wochenende allerdings so hoch, dass es verzeihlich ist, wenn der eine oder andere zögerliche potentielle Besucher des Festivals stattdessen einen Platz im Schatten oder im Schwimmbad vorgezogen hat.

Auffallend ist seit Jahren, dass der Würzburger selbst den Bezug zu Europas größtes Festival für afrikanische Musik und Kultur etwas verloren zu haben scheint, das Festival dafür mehr und mehr Besucher aus ganz Deutschland und weit darüberhinaus zu rekrutieren weiß.

Ist das Publikum tagsüber auf dem Basar und vor der Offenen Bühne altersmäßig gut gemischt, zeichnet sich bei den Abendkonzerten deutlich die Altersgruppe „50 plus“ ab. Es sind dies überwiegend die seit vielen Jahren treuen Fans des Africa Festivals. Diese bedenkenswerte Entwicklung sollte man nicht aus den Augen verlieren, wenn das etablierte internationale Fest auf den Würzburger Mainwiesen auch in den nächsten Jahre eine wirtschaftlich gesunde Entwicklung erfahren soll.

Sicherheitskonzept

Die Eingangskontrollen – ich bin einige Male ein und ausgegangen – wurden immer gewissenhaft und freundlich durchgeführt. Gerne öffnete ich dabei immer wieder auch die gepackte Fototasche, andere ihr leichtes Handgepäck. Auf den Einsatz der, mit sogenannten Bodycams ausgerüsteten, Security-Mitarbeiter konnte gänzlich verzichtet werden. Alles lief entspannt ab, auch im Hinblick auf wenige Einsätze des Rettungsdienstes.

Rahmenprogramm

Mit dem üblichen Basar und Handwerkermarkt, den Trommlern unter der Brücke der Deutschen Einheit, dem filmischen Begleitprogramm im Arte Kinozelt, dem Unizelt, dem Kinderprogramm, der Disco im Havana- und Multi-Funktions-Zelt bis weit nach Mitternacht und der Podiumsdiskussion über weibliche Genitalverstümmelung am Sonntagvormittag war ein umfangreiches Unterhaltung- und Informationsangebot vorhanden.

Musik

Das diesjährige Festival setzte den Schwerpunkt mit Musik aus dem Senegal. Das Programm war vielfältig, so dass für die verschiedenen Geschmäcker auf jeden Fall etwas Passendes dabei gewesen sein sollte. Natürlich habe auch ich so meine Favoriten, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Auf der Offenen Bühne waren dies Takeifa, Dino D’Santiago, Fafa Ruffino, Awa Ly, Inna Modja und Jahcoustix. Bei den abendlichen Zeltkonzerten beeindruckten mich am stärksten Faada Freddy, Salif Keita, Fatoumata Diawara und Marema.

Wie in den letzten Jahren darf ich feststellen, dass die Offene Bühne des Africa Festivals keineswegs Künstler zweiter Güteklasse präsentiert, sondern das eine oder andere Mal eher die Frage aufwirft, unter welchen Gesichtspunkten die Entscheidung für Draußen oder Drinnen getroffen wird.

Die in diesem Jahr kurzfristig notwendig gewordene Änderung im Line-Up aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalles von Sara Tavares beim freitäglichen Abendkonzert führte so zum Nachrücken der jungen Elida Almeida. Deren frei gewordenen Platz auf der Offenen Bühne nahm, auf Empfehlung von Sara Tavares hin, dann der mitreißende Dino D’Santiago ein. Einen Qualitätseinbruch dürfte dabei kaum jemand verspürt haben, vielleicht ein wenig Wehmut, möglicherweise Ärger, bei denjenigen, die sich im Vorfeld sehr stark auf Tavares am Abend fixiert hatten. Elida Almeida enttäuschte indes wohl auch niemanden im Zelt, sondern konnte ihre eigene Zielgruppe sicherlich eher noch ausbauen.

Die Musik bleibt das – unterschiedliche Kulturen mit spielerischer Leichtigkeit – zusammenführende Medium. Sie wird auch weiterhin der wesentliche Bestandteil des Festivals auf den Mainwiesen sein. Das Line-Up ist dabei sicherlich wichtig, aber bei weitem nicht allein ausschlaggebend für den Erfolg des jährlichen überregionalen Kulturereignisses.

Ausblick auf das Internationale Africa Festival 2018 in Würzburg

Das 30. Jubiläumsfestival findet vom 31. Mai bis 3. Juni 2018 wiederum auf dem Würzburger Mainwiesen statt. Die Vorbereitungen laufen bereits.

Es soll eine Rückschau sein auf all die Künstlerinnen und Künstler, die in den letzten Jahren das Musikprogramm des Africa Festivals mitgeprägt haben. Insofern wird es auch keine weitere lokale Schwerpunktsetzung auf dem afrikanischen Kontinent geben.

Beim Engagement dürften die schmerzlichen Erfahrungen nach dem, leider im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser gefallenen 25-jährigen Jubiläum dennoch nicht ganz außen vor bleiben, die die Festivalmacher nach dem Jahre 2013 – trotz aller externer Hilfe – bis heute einen strikten Sparkurs weiter verfolgen lassen.



Impressionen


Empfohlene Bildergalerien


Donnerstag, 25. Mai 2017


Eröffnungsfeier und Africa Festival Award 2017

Eroeffnung und Festival Award - Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer
Eroeffnung und Festival Award – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Mama Africa auf der Offenen Bühne

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Mama Africa – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Takeifa auf der Offenen Bühne

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Takeifa – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Faada Freddy beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Faada Freddy – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Wally Seck beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Wally Seck – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Freitag, 26. Mai 2017


Rama Diaw Modenschau

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Rama Diaw – Modenschau – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Tibau Tavares Feat. Pupkulies & Rebecca – Offene Bühne

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Tibau Tavares Feat. Pupkulies & Rebecca – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Dino D’Santiago auf der Offenen Bühne

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Dino D’Santiago – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Fafa Ruffino auf der Offenen Bühne

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Fafa Ruffino – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Elida Almeida beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Elida Almeida – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Salif Keita beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Salif Keita – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Samstag, 27. Mai 2017


Moussa Ndiaye auf der Offenen Bühne

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Moussa Ndiaye – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Awa Ly auf der Offenen Bühne

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Awa Ly – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Mellow Mark Feat. Crosby Bolani auf der Offenen Bühne

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Mellow Mark Feat. Crosby Bolani – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Eneida Marta beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Eneida Marta – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Fatoumata Diawara beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Fatoumata Diawara – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Sonntag, 28. Mai 2017


Sister Fa auf der Offenen Bühne

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Sister Fa – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Inna Modja auf der Offenen Bühne

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Inna Modja – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Jahcoustix auf der Offenen Bühne

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Jahcoustix – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Marema beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Marema – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


Dellé beim Abendkonzert im Zirkuszelt

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Dellé – Africa Festival Wuerzburg 2017 © Gerald Langer


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