Umsonst und Draussen Würzburg 2017
Datum: 15.06. bis 18.06.2017
Venue: Mainwiesen Würzburg
Show: Umsonst und Draussen Würzburg
Autor: Gerald Langer
Inhalt
Festivalbericht
Das Festival feierte auf den Mainwiesen sein mittlerweile 30. Jubiläum. Mein kurzer Rückblick auf die vergangenen vier Tage vom 15. bis 18. Juni 2017 auf den Würzburger Mainwiesen
Würzburg (music-on-net) Vier Tage Umsonst und Draussen auf den Würzburger Mainwiesen liegen hinter mir. Habe mir den freitäglichen Brückentag und den heutigen Montag Urlaub gegönnt. Vier Tage auf den Beinen und dazwischen auf harten Bierbänken, da braucht mein geschundener Körper mit fortschreitendem Alter wenigstens kurze Phasen der Regeneration.
Das Wetter war für das Jubiläums-Festival auf den Mainwiesen sensationell gut. Kein Regen am verlängerten Wochenende. Dafür hat der Durst der Besucher das nötige Kleingeld in die Kassen des veranstaltenden Vereins gespült, um auch im nächsten Jahr ein ansprechendes Line-Up für das, auch im Hinblick auf das Lebensalter, gemischte Publikum präsentieren zu können. 100.000 Besucher sollen es in diesem Jahr insgesamt gewesen sein. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel, kann ich doch den Publikumsverkehr bei Musikveranstaltungen etwas vergleichen.
Das Angebot, ich lege meinen Fokus auf die Musik, war wieder einmal riesig, so dass man im Vorfeld, manchmal auch spontan, einfach Akzente setzen musste. Ich habe das, wie viele andere Besucher des Festivals eben auch, getan.
Herausgekommen sind dabei diverse Bildergalerien, durch die sich Interessierte klicken können und die, die eine oder andere Erinnerung an schöne Stunden vor der Draussen- und Drinnenbühne , oder im Zirkuszelt, wachwerden lassen.
Konzertfotografie
Tja, die Konzertfotografie ist schon irgendwie Fluch und Segen. Vom Fotograben aus fotografieren zu können, ist ein wunderbares Privileg, das ich natürlich ungern missen möchte.
Ist man allerdings für das Festival unterwegs, möchte jeder der eingesetzten Fotografen natürlich auch ein Stück Vielfalt der Großveranstaltung abdecken. Manchmal drängen wir uns im Graben, ein anderes mal geht ein kleines und feines Konzert im Gesamtangebot völlig unverdient unter, was auch ich immer wieder auf das Neue bedauere.
Ja, ich liebe es noch immer sehr, ganz nah dabei zu sein, wenn auf der Bühne magische, einmalige Momente entstehen, die nicht beliebig reproduzierbar sind und bei uns Gänsehaut trotz gefühlter 25 bis 30 Grad Außentemperatur entstehen lassen. Dazu braucht es einfach Zeit, bis man diesen Zauber spüren kann. Diese Zeit glaubte ich mir in den vergangenen Tagen leider nur wenige Male gönnen zu können.
Highlights
Nämlich bei der jungen Band First Breath After Coma, die auf den post-rockigen Spuren von Sigur Ros und Mogwai wandelt und bei der Schwedin Christine Owman, die am Samstagabend im Anschluss an die überglücklichen Portugiesen ein ebenso packendes Set lieferte. Das Versprechen in der Ankündigung „Klanglandschaften #1 und # 2“ wurde hier mit Bravour eingelöst, diese Kombination war perfekt.
Die Blues Pills am Freitagabend waren natürlich großartig, nicht nur ihr schwarzer Nightliner, den sie backstage abgestellt hatten. Die Schweden haben den Blues-Rock sicherlich nicht gänzlich neu erfunden und mit etwas Soul angereichert. Sängerin Elin Parsson ist zweifellos eine umwerfende Frontfrau mit außerordentlicher Präsenz und wirklich gut bei Stimme. Drei Songs im Graben wurden den Fotografen zugestanden, ich kam etwas später an. Bei den Blues Pills hatte ich tatsächlich meine meisten Auslösungen während des Festivals, was über die Qualität der Bilder allerdings überhaupt nichts aussagt.
Das Ende meines Festivals sollte Spielman in Bad Company besiegeln. Ich hatte das Privileg, die Formation um Ron Spielman beim CD-Release am 5. Mai 2017 im Stattbahnhof Schweinfurt erleben zu können und war damals schon begeistert. Auch am letzten Festivaltag – als vorletzter Act auf der Draussenbühne – sorgte das Quartett wiederum für die Augenblicke, bei denen man alle Zipperlein vergißt, ein fulminanter Song wie „Fly Away“ den persönlichen Schlusspunkt für das UDWUE 2017 setzt.
Besser geht’s nimmer! Deshalb habe ich mir das Finale des UDWUE 2017 mit dem Dirty Boogie Orchestra, bei aller hörbarer Qualität und Unterhaltsamkeit, auch nur noch aus dem Rückbereich der Bühne angehört.
Angesagte Bands aus Würzburg beim Umsonst und Draussen Würzburg 2017
Würzburg hat im Übrigen einige Bands zu bieten, die ich bisher noch nicht vor der Linse und am Ohr hatte, die ich aber gerne weiterempfehlen möchte:
Falco & Hannah, Falco mit Chapter 5, beide Formationen eher am Folk orientiert, darüberhinaus die laut, aber melodisch, rockenden Devil May Care. Fast hätte ich Grombira vergessen.
Tja, die Ausstellung über Rock-, Blues, Jazz- und Popmusik habe ich mir leider auch nur fragmentarisch zu Gemüte geführt. Wäre schön, wenn diese online veröffentlicht würde. Die langen Herbst- und Winterabende stehen schon bald an.
Und, lieber Aggi Berger:
Unser Gespräch über Perfektion in Ton und Bild setzen wir gelegentlich fort. War schön mit Dir und mit vielen anderen zu reden.
Donnerstag, 15. Juni 2017
Draussenbühne
Hannah & Falco
Red Manhole
Mainfelt
Amanda Rheaume
Drinnenbühne
50m Freistil
Brett
Otago
Freitag, 16. Juni 2017
Draussenbühne
Devil May Care
The Instant Voodoo Kit
Blues Pills
Astrid North
Drinnenbühne
Panivalkova
Inverted
Janin Johannsen
Zirkuszelt
Route 88
Samstag, 17. Juni 2017
Draussenbühne
Chapter 5
Drinnenbühne
Sasquatch
First Breath After Coma
Christine Owman
Zirkuszelt
Grombira
The Ghost Rockets
Sonntag, 18. Juni 2017
Draussenbühne
Steffi List
Spielman in Bad Company
Drinnenbühne
Kommentare sind geschlossen.