Scott Matthew
Titel: Ode To Others
Formate: CD, digital, Vinyl
VÖ: 20.04.2018
Label: Glitterhouse
Vertrieb: Indigo
Website:
http://www.scottmatthewmusic.com/
Facebook:
https://www.facebook.com/scottmatthewfriend/
Inhalt
Rezension (Album)
Ein durch und durch fröhliches Album dürfen wir von Scott Matthew nicht erwarten. Wir wollen das auch gar nicht.
Der Australier mit amerikanischer Staatsbürgerschaft hat auf den ersten fünf Alben den Blick immer wieder auf den Menschen Scott Matthew gerichtet. Der Künstler, der auf der Bühne glücklich und positiv erscheint, hat uns insbsondere über seine unglaublich hohe Stimme, die stellenweise an den großen David Bowie erinnert, in seine Gefühlswelt entführt.
Ja, man darf froh sein, dass er nach seinen beiden letzten Alben – This Here Defeat (2015) und insbesondere nach Life Is Long with Rodrigo Leão (2016) – merkte, dass er sich bei aller Qualität seiner Veröffentlichungen in eine Sackgasse hinein zu manövrieren drohte. Wenn man, wie Scott Matthew, gute Freunde hat, die zudem exzellent musizieren können, unterstützen diese gerne eine leichte Kurskorrektur.
Verhaltene Neuausrichtung
Diese verhaltene Neuausrichtung ist auf dem aktuellen Album Ode To Others eindrucksvoll gelungen. Die Grundmelancholie seiner Songs bleibt als besonderes Erkennungsmerkmal vorhanden. Die Lyrics wagen nun aber bewusst die vorsichtige Hinwendung zur „Außenwelt“, auch zum Zeitgeschehen. Der Albumtitel – Ode an die Anderen – wird somit dem eigenen Perspektivwechsel durchaus gerecht.
Where I Come From ist eine Homage an Scott’s Vater, The Wish nimmt Bezug auf das grausame Attentat in Orlando 2016, bei dem 49 Menschen zu Tode kamen, weitere 68 zum Teil schwer verletzt wurden. Für mich der Top-Song des Albums.
Der Song Flame Trees, im Original von der australischen Band Cold Chisel, ist ein Blick zurück in Scott Matthew’s alte Heimat Australien, The Sidewalks Of New York , im Original von J. W. Blake, sein Blick auf das gewählte aktuelle Zuhause.
„… Things have changed since those times, some are up in „G“
Others they are wand’rers but they all feel just like me
They’d part with all they’ve got, could they once more walk
With their best girl and have a twirl on the sidewalks of New York ….“
(J. W. Blake / Scott Matthew)
Trotz insgesamt breiter Instrumentierung bleiben die Songs aufgrund der Produktion, die auch bei Ode To Others wiederum in Händen von Jürgen Stark lag, im besten Sinne fragil und Scott William Matthew ein Wanderer zwischen den Welten.
Mit Jürgen Stark hat er einen erstklassigen deutschen Sideman, durch den der Kontakt insbesondere nach Deutschland auch weiterhin sehr gut ausgeprägt sein sollte, so dass es vielleicht doch noch einige Tour-Termine im Herbst 2018 geben dürfte. Denn leider habe ich die Tour im Mai an mir vorüberziehen lassen müssen.
Und:
Ich war wirklich nie ein Fan von Culture Club, aber Scott Matthews Version von Do You Really Want To Hurt Me? hat zu einer spürbaren Annäherung an wenigstens diesen einen Song der britischen Pop-Band der 1980er Jahre geführt.
End Of Days (Video)
Tracklist
1 End Of Days
2 The Deserter
3 Where I Come From
4 Happy End
5 Do You Really Want To Hurt Me? (Culture Club)
6 The Wish
7 Not Just Another Year
8 Cease And Desist
9 Flame Trees (Cold Chisel)
10 The Sidewalks Of New York (J. W. Blake)
Anspieltipps – fett
Line-Up
Scott Matthew – vocals
Jürgen Stark – guitars, ukulele, bass, melltron, percussion, organ, synth
Susan Mandel – cello
Brian Thomson – violin, viola
Gary Langol – piano, synth bass, bass, chimes, handclaps, timpani
und einige andere mehr ………..