MarieMarie: „O“

MARIEMARIE_O_AlbumCover
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MarieMarie

Album: „O“
VÖ: 11.05.2018
Format: CD, digital,
Label: Mercury
Vertrieb: Universal Music Germany
Web: www.mariemariemusic.com
Facebook: https://www.facebook.com/mariemariemusic/



Rezension (Album)

Mit Dream Machine hatte MarieMarie einen beachtlichen Start hingelegt. Ich hatte das Glück, MarieMarie mit Band im Cairo Würzburg bereits im Februar 2014 erleben zu dürfen. Die positive Resonanz, die das vielschichtige Album der Singer- und Songwriterin am Cello, in der Musikwelt auslöste, gingen durchaus in Ordnung.

Die Harfe

Hier war die Harfe längst nicht dominant wie bei einem Andreas Vollenweider, sondern wurde gebettet in ein Geflecht von Electronic und weiteren akustischen Instrumenten. Nach der Veröffentlichung von Dream Machine ging Maria Scheiblhuber, wie MarieMarie eigentlich heißt, für einige Zeit nach London, schrieb dort ihre Songs, lernte ihren Partner kennen, heiratete und gebar ein Kind.

Das Debüt erschien bereits Anfang 2014 , für das Nachfolgealbum, schlicht „O“ genannt, wurde der zunächst angesetzte Veröffentlichungstermin von Februar auf Mai 2018 verschoben. Nun, seit dem 11. Mai 2018, ist es endlich erhältlich, nachdem eine Vielzahl an Videoveröffentlichungen im Vorfeld als Appetizer gereicht wurden.

Unter Ihnen auch der Opener „Favorite Rain“, der als Video gleich in zwei unterschiedlichen Versionen kursiert. In der „clear version“ und in der „explicit version“.

Werden sich die einen oder anderen am Zur-Schau-Stellen von Brust, Bustwarze, Muttermilch ereifern, erscheint mir persönlich der aufgesetzte metallene, symbolische Heiligenschein weitaus provokativer. Hier werden Assoziationen zur Mutter Gottes sehr bewusst geweckt. Insofern dürfte dieses Video auch im – vor allem aus politischen Motvationen heraus – als besonders christlich proklamierten Bayern sehr unterschiedlich aufgenommen werden.

„O“ etwas sperrig

Die neuen Kompositionen auf „O“ sind zum Teil etwas sperriger als die vergleichsweise leicht bekömmliche Songauswahl auf Dream Machine. Hier wird weniger auf elektropoppige Unterhaltung gsetzt, sondern viel stärker auf das Zuhören und das sich auf die Songs einlassen. Herausgekommen ist eine Melange, die sich irgendwo zwischen Lana Del Rey, Kate Bush und der isländischen Elfe Björk verorten lässt. Clubsound-Elemente sind unüberhörbar vorhanden, die Harfe als besonderes Element spielt nurmehr eine eher marginale Rolle.

„O“ versammelt insgesamt 13 Tracks plus zwei Bonus-Tracks ,“A Beautiful Life“ als Radio Edit und „Salt Is My Sugar“ als wirklich fetten FatRat Remix, die geschickt dunkle und lichte Momente gegeneinander austarieren.

Extravaganz, Selbstinszenierung sind wesentiche Aspekte bei diesem zweiten Album der Bajuwarin, die sehr stark auf  Visualisierung setzt, was man anhand des beiliegenden gefalteten Booklets, aber auch anhand der mittlerweile fünf Video-Clips zu „O“ erkennen kann.

MarieMarie fordert mit „O“ insofern den Betrachter und Zuhörer.

Mit dem britischen Songwriter und Produzenten Andy Chatterley hat sie einen idealen Partner gefunden, der ihre Songs auch akustisch bestens in Szene zu setzen weiß.

Insofern trägt MarieMarie den Nachhall des eigenen Namens zurecht in sich.

Allerdings hat das Ganze mit dem von ihr einst geprägten „Folktronic-Pop“ nicht allzu viel gemein. Macht nichts, ich vermisse diesen Aspekt nicht.

Darüberhinaus ist das häufig als besonders kritisch titulierte „zweite“ Album durchweg gelungen. Auch diese, vor allem psychologische, Hürde hat MarieMarie meisterhaft genommen.

© Gerald Langer


Tracklist

01. Favorite Rain
02. Wrap Your Night Around Me
03. Salt Is My Sugar
04. Do It Like A Ninja
05. A Beautiful Life
06. Landslide
07. Don´t Say You Want Me
08. The Chorus Is Dead
09. Machine
10. Machine.My Inner Echo
11. You
12. Future
13. A Beautiful Life (Radio Edit)
14. Salt Is My Sugar (TheFatRat Remix)

Anspieltipps – fett


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