Ikarus: Echo

Ikarus-Echo (2015) -Cover
Ikarus-Echo (2015) -Cover

Ikarus 

Titel: Echo
VÖ: (CH Release) 26. März 2015
Vertrieb CH: Harmonia Mundi
LC: 15239, RON 014,
EAN: 0610098163008
Formate: CD, digital



Rezension (Album)

11/12

Zu Beginn letzten Jahres hatten sich Ikarus mit der feinen EP „Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass“ und einer sich anschließenden Club-Tournee der Öffentlichkeit gestellt. In diesem Jahr nun die Veröffentlichung des Albums „Echo“, in dem sich bis auf „Zarastrus“ die drei übrigen Songs „Locrya“, „Sanctuary“ und „City Of Glass“ – die veränderten Laufzeiten deuten leichtere Anpassungsarbeiten an – wiederfinden.

EP „Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass“ – ein Aperitif

War schon die EP zum „Gerade-mal-so-nebenbei-hören“ nicht geeignet, fordert das schweizerische Quintett mit dem Long-Player uns erst recht höchste Aufmerksamkeit ab.

Die erste Komposition „Sanctuary“ zeigt dabei in ihrem komplexen Aufbau bereits die atmosphärische Dichte, die dieses Album prägt. Auch die beiden anderen Kompositionen von „Through Birds, Through Fire, But Not Through Glass“ sind quasi sichere und schon bewährte Haken im ansonsten schwer fassbaren Tongebirge von „Echo“, dass die fünf jungen Künstler Gipfel für Gipfel höchst konzentriert erklimmen.

Fantastische neue Tonstücke sind dazugekommen. Mir gefallen insbesondere das dramatische „Ligulin“, das minimalistische „Hotaru“, das mich von der Grundstimmung etwas an „Sense Of Doubt“ von David Bowie erinnert und „Subzero“ mit dem Mantra-Piano.

Das Coverdesign von Olivier Baumann mit einer Schwarz-Weiß-Fotografie eines Bergmassives, das um 180 Grad gedreht ist, sodass der Himmel den Berg zu tragen scheint, ist als Symbol sehr wohl geeignet, der high-fidelen Achterbahnfahrt auch eine adäquate visuelle Ausdrucksform zu geben.

Wenig Jazz

Mit tradierten Formen des Jazz haben Ikarus genauso wenig zu tun wie Eidgenosse Nik Bärtsch, auf dessen Label das Album erschienen ist und der es gemeinsam mit Ramón Oliveras produziert hat.

Kein Blasinstrument weit und breit, dafür soviel Bass von Moritz Meyer wie nötig, auch kein dominantes Schlagzeug des Komponisten, aber ein wunderbar klingendes Piano von Lucca Fries und die beiden Stimmen von Stefanie Suhner und Andreas Lareida. Mit diesen Ingredienzen schaffen Ikarus gemeinsam ihr Meisterwerk.

Sorgen muss man sich um Ikarus auch weiterhin nicht. Sie scheinen keineswegs übermütig wie die griechische Sagengestalt, sondern nach wie vor sehr bedacht. So dürfen die Schweizer getrost zum verdienten Höhenflug ansetzen.

© Gerald Langer


Tracklist

01. Sanctuary 5:27
02. Ligulin 5:02
03. Locrya 4:44
04. Loss Of Fire 4:31
05. Hotaru 8:08
06. City Of Glass 6:26
07. Subzero 4:15
08. Sakura 2:31
09. Revilio 3:56

Meine Anspiel-Tipps – fett!


Line-Up

Ramón Oliveras – Schlagzeug, Komposition
Stefanie Suhner – Gesang
Andreas Lareida – Gesang
Lucca Fries – Piano
Moritz Meyer – Bass


Credits

Music composed by Ramón Oliveras.
Album produced by Nik Bärtsch & Ramón Oliveras.
Recorded 2014 at Hardstudios by Andy Neresheimer, except „City Of Glass“ recorded 2013 at La Fonderie Studio.
Mixed & mastered by Lars Dölle.
Coverdesign by Olivier Baumann, Photography by Isabella Krayer & Raphael Baumann.
Songs published by Ronin Rhythm Productions & Neonstars Publishing.
Supported by SRF 2 Kultur, Popkredit der Stadt Zürich, Momento Stiftung.


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