Daniel Freitag: Still

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Daniel Freitag

Titel: Still.
Formate: CD, digital.
VÖ: 13.10.2017.
Label: Akkerbouw Records.
Website



Rezension (Album)

Wer ist Daniel Freitag?

Hand auf’s Herz: „Wer kennt Daniel Freitag?“

Der interessierte Theatergänger womöglich. Dort ist er nämlich seit einigen Jahren tätig. Nicht auf der Bühne, sondern eher hinter der Bühne, nicht im Rampenlicht, sondern dort, wo der Kunstgenuss auf den Brettern, die die Welt bedeuten, musikalisch angereichert wird.Gerade einmal 31 Jahre alt darf der junge Ostwestfale, der seine Zelte mittlerweile in der Bundeshauptstadt aufgeschlagen hat, auf eine durchaus beachtliche berufliche und künstlerische Entwicklung verweisen.

Er ist – ganz im positiven Sinne – ein Macher, der im elterlichen Keller sein erstes Studio eingerichtet hatte, sich das Spielen auf diversen Instrumenten weitgehend selbst beibrachte. Nach dem Studium der Musikwissenschaften erfolgt seine Hinwendung zum Theater.Die Berliner Schaubühne und die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Thomas Ostermeier und Ivo van Hove ist eine gute Ausgangsbasis für alle möglichen Kontakte, gerade in die weite Welt der Schauspielerei hinaus.

Toni Erdmann als Verbindungsmann

Über „Toni Erdmann“ wurde die Kooperation mit Sandra Hüller geprobt, die nun auch im ziemlich abgedrehten Video zu „Don’t“ zu erleben ist.

Auf seinem jüngst erschienenen Debütalbum Still ist Daniel Freitag Musiker und Produzent, ein Selfmade-Man, der sich bei seinen elf Songs dort Unterstützung ins Studio holt, wo es insbesondere um den Einsatz diverser Blasinstrumente geht.Stimmlich ist der Mann zwar voll auf der Höhe, doch dürfen Damenstimmen an einigen Stellen aushelfen.

Der Klangkosmos des Daniel Freitag lässt sich sowohl bei den britischen Eigenbrötlern Radiohead mit Frontmann Thom Yorke als auch im bayerischen Weilheim bei The Notwist verorten.Darüberhinaus sprüht Still vor vielen eigenen Ideen, auch manch verrücktem Titel, wie Styrofoam. Beim sich anschließenden Come Fear You Not könnte man meinen, dass hier der längst verblichene Syd Barrett am Werke wäre.

Ein durchweg spannender Einstieg des Singer-und Songwriters, den man sich bei der Erstbegegnung vorzugsweise über Kopfhörer zu Gemüte führen sollte, um dabei all die Finessen genießen zu können, die dieses Album zu einer sehr lohnenswerten Neuentdeckung machen.

© Gerald Langer


Tracklist

  1. Venice
  2. Don’t
  3. Low
  4. Take On
  5. Something’s Broken
  6. Silesia
  7. Maria
  8. This Is How it Started
  9. Styrofoam
  10. Come Fear You Not
  11. Careful What You Wish for

Meine Anspiel-Tipps – fett


Credits

  • Produced by Daniel Freitag and Michael Haves
  • Mixed by Michael Haves at the Cop Shop
  • Written and performed by Daniel Freitag
  • Mastered by Robin Schmidt at 24-96 Mastering
  • Additional Production on Track 1.2.4: Olaf Opal
  • Bass an Track 2.3.5.7.8.10.11 Upright Bass on 8: Michael Haves
  • Drums on Track 2.3.5.7.8.10.11: Christian Marien
  • Drums on Track 9: Max Andrzejewski
  • Trumpet on Track 4.7.11: Nils Ostendorf
  • Trombone on Tracks 4.7.11: Matthias Müller
  • Tenor Saxophone on Track 7.11: Dan Freeman
  • Choir On Track 1.4: Juliane Kann, Josephin Thomas
  • Choir on Track 9: Katja Flouest-Sell
  • All Other Instruments: Daniel Freitag
  • Lyrics Track 10: William Shakespeare
  • Artwork „Garden“: Katharina Ziemke
  • Layout: Sebastian Leitfeld, Miriam Lehnart

„Don’t“ Starring Sandra Hüller