Cat Stevens: Mona Bone Jakon (Super Deluxe Collector’s Edition)

© Cat Stevens Mona Bone Jakon Super Deluxe Collectors Edition 2020 Island Records
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Cat Stevens

Album: Mona Bone Jakon (Super Deluxe Collector’s Edition)
Format: Ltd. 4CD + 1Blu-ray + 1LP + 12″LP Box
VÖ: 04.12.2020
Label/Vertrieb: The Island Def Jam Music Group
Website (Cat Stevens)



Rezension (Album)

Eigentlich wollte ich nur meine Vinyl-Sammlung mit Mona Bone Jakon von Cat Stevens vervollständigen. Ich begann vor Weihnachten zu recherchieren. Das Einzel-Vinyl war so teuer, dass ich am Ende zur Super Deluxe Collector’s Edition griff, die ihrer Bezeichnung auch gerecht wird.

Der Enstehungsprozess des Albums

Während seines, aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung, von den Ärzten verordneten mehrmonatigen Krankenhausaufenthalts und der sich daran anschließenden Rekonvaleszenz schrieb Cat Stevens eine Vielzahl von Liedern, die weit mehr als nur für sein nächstes Album ausreichten.

Nach seiner Genesung löste er sich aus seinem Vertrag mit Deram Records heraus. Dort erschienen zuvor seine beiden, mäßig erfolgreichen, ersten LPs Matthew & Sons und New Masters.

Anschließend arbeitete er mit dem ehemaligen Yardbirds-Bassisten Paul Samwell-Smith an einem reduzierten neuen Sound und an einem passenden Arrangement für seine Kompositionen.

Atmosphäre und Sound von Mona Bone Jakon

Das Album zeichnet sich durch seine sparsame Instrumentierung und melancholische Grundstimmung aus. Mit sanften Gitarrenklängen, gelegentlichen Klavierakzenten und subtil eingesetzten Streichern schafft Stevens eine intime Atmosphäre, die seine poetischen und oft nachdenklichen Texte perfekt unterstreicht.

Die neuen Tracks wurden von einer kleineren Begleitband begleitet, bestehend aus dem zweiten Gitarristen Alun Davies, dem Bassisten John Ryan und dem Schlagzeuger Harvey Burns. Auf dem Song „Katmandu“ spielte zudem der 20-jährige Peter Gabriel Flöte.

Samwell-Smith produzierte das Album und verlieh Cat Steven’s neuem Album einen eher hochauflösenden Klang, der auf seinen früheren Veröffentlichungen weniger ausgeprägt war.

Die Songs von Mona Bone Jakon

Die Lieder selbst sind zum Teil etwas düsterer im Ton.

Die Ballade „Lady D’Arbanville“ erhebt die Tragödie einer verlorenen Geliebten (in diesem Fall Stevens’ frühere Freundin Patti D’Arbanville) in die Sphäre einer Verstorbenen.

Es gibt aber auch leichtere Songs wie „Pop Star“,

Ein weiteres Highlight ist Trouble, ein eindringlicher Song, der Stevens‘ Kämpfe mit Krankheit und Unsicherheiten reflektiert. Die verletzliche Darbietung und die ehrliche Lyrik machen diesen Track zu einem der emotionalen Höhepunkte des Albums.

Auch I Think I See the Light verdient besondere Erwähnung. Hier zeigt Stevens eine optimistischere Seite, und die Energie des Songs bildet einen gelungenen Kontrast zu den ruhigeren Momenten des Albums.

Obwohl „Lady D’Arbanville“ Platz 8 in den britischen Charts erreichte, war Mona Bone Jakon bei seiner Erstveröffentlichung nur ein mäßiger Erfolg. Das Album zog jedoch Aufmerksamkeit auf sich, nachdem sein Nachfolger Tea for the Tillerman nur wenige Monate danach kommerziell richtig durchschlug.

Der Wendepunkt

Mona Bone Jakon markiert einen Wendepunkt in der Karriere des britischen Singer-Songwriters. Nachdem er sich von seiner früheren, eher poporientierten Musik entfernt hatte, präsentierte Stevens auf diesem Album einen introspektiveren und akustischeren Stil, der ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der Folk-Rock-Ära machen sollte.

Harold And Maude – Kultfilm mit Songs von Cat Stevens

Zudem wurden drei der Songs aus Mona Bone Jakon („Trouble“, „I Wish, I Wish“ und „I Think I See the Light“) in der schwarzen Komödie Harold and Maude von Hal Ashby und Colin Higgins aus dem Jahr 1971 verwendet.

Wann wurde ich auf Cat Stevens aufmerksam?

Mir ist die Musik von Cat Stevens um 1972/1973 erstmals zu Ohren gekommen. Da befand sich der Singer und Songwriter eigentlich schon nahezu auf dem Gipfel seines Erfolges.

Viele Songs aus dieser Zeit sind deutlich eingängiger als die elf Tracks auf Mona Bone Jakon mit einer Gesamtlaufzeit von etwas mehr als 35 Minuten.

Ich finde dieses Album des damals gerade 22-jährigen Liedermachers großartig. Auch deshalb habe ich mich für diese umfangreiche Edition entschieden.

Man muss allerdings schon auch gewisse Zugeständnisse an Bild- und Tonqualität des dort angebotenen Bonusmaterials machen.

Der Auftritt beim Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70) klingt auch auf Vinyl alles andere als perfekt. Man darf diese Aufnahme aus dem Publikum wohlwollend als dokumentarisch bezeichnen.

Das Remaster und auch der Remix des Albums, beide Versionen sind auch einzeln erhältlich, klingen indes für mich perfekt. Der Mix von 2020 ist dabei meine bevorzugte Variante.

Die beiliegende Blu-ray ist ebenfalls ein realer Mehrwert. Die Videos sind respektabel restauriert und lassen den Betrachter in die frühen 1970er Jahre eintauchen und träumen.

Klanglich gelungen sind auch die beiden Audiomixes auf der Blu-ray. Auch hier ist der Remix von 2020 mein persönlicher Sieger.

Fazit

Mona Bone Jakon ist ein sehr persönliches Album, das durch seine emotionale Ehrlichkeit und musikalische Einfachheit besticht.

Es mag weniger kommerziell orientiert sein als spätere Werke wie Tea for the Tillerman oder Teaser and the Firecat, aber gerade diese Intimität macht es für mich zu einem besonderen Hörerlebnis.

Ich möchte es jedenfalls in meiner Sammlung nicht mehr missen.

© Gerald Langer


Line-Up

Vocals, Guitar – Cat Stevens
Percussion – Harvey Burns
Bass – John Ryan
Flute – Peter Gabriel
Guitar [Additional] – Alun Davies


Credits

  • Arranged By Del Newman
  • Creative Director – Yusuf / Cat Stevens
  • Design by Yusuf / Cat Stevens, Yoriyos Adamos
  • Executive-Producer – Yusuf / Cat Stevens
  • Illustration [Front Cover] by Cat Stevens
  • Mixed [Mona Bone Jakon 2020] by Yusuf / Cat Stevens, David Hefti
  • Photography by Richard Sterling
  • Produced by Paul Samwell-Smith
  • Remastered By Geoff Pesche
  • Written By Cat Stevens

Tracklist

CD1 (Original Album Remastered 2020)

  1. Lady D’Arbanville
  2. Maybe You’re Right
  3. Pop Star
  4. I Think I See The Light
  5. Trouble
  6. Mona Bone Jakon
  7. I Wish, I Wish
  8. Katmandu
  9. Time
  10. Fill My Eyes
  11. Lilywhite

CD2 (Original Album Remixed 2020)

  1. Lady D’Arbanville
  2. Maybe You’re Right
  3. Pop Star
  4. I Think I See The Light
  5. Trouble
  6. Mona Bone Jakon
  7. I Wish, I Wish
  8. Katmandu
  9. Time
  10. Fill My Eyes
  11. Lilywhite

CD3 (Demos + Outtakes)

  1. Maybe You’re Right (Studio Demo)
  2. I Think I See The Light (Studio Demo)
  3. Trouble (Studio Demo)
  4. Mona Bone Jakon (Home Demo)
  5. I Wish I Wish (Studio Demo)
  6. Katmandu (Studio Demo)
  7. Time (Studio Demo)
  8. Fill My Eyes (Studio Demo)
  9. I Want Some Sun (Studio Demo)

CD4 (Live)

  1. Interview (Live At The BBC (16/06/70)
  2. Lady D’Arbanville (Live At The BBC (16/06/70)
  3. Maybe You’re Right (Cat Stevens In Concert, 27/11/1971)
  4. Trouble (Live At The BBC (16/06/70)
  5. Katmandu (Live At The BBC (16/06/70)
  6. Changes IV (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  7. Time / Fill My Eyes )Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  8. Where Do The Children Play (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  9. Lady D’Arbanville (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  10. Maybe You’re Right (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  11. Father & Son (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  12. Lady D’Arbanville (BEATCLUB (GERMANY) 25.08.70)
  13. Lady D’Arbanville (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  14. Maybe You’re Right (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  15. Katmandu (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  16. Interview (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  17. Lady D’Arbanville (DEUX SUR LA 2 (FRANCE), 12.10.70)
  18. Maybe You’re Right (POP DEUX (FRANCE) 27.02.1971)

Blu Ray

Video
  1. Lady D’Arbanville (Official Video)
  2. Lady D’Arbanville (BEATCLUB (GERMANY) 25.08.70)
  3. Lady D’Arbanville (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  4. Maybe You’re Right (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  5. Katmandu (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  6. Interview (TV CONCERT (FRANCE) 01.11.1970)
  7. Lady D’Arbanville (DEUX SUR LA 2 (FRANCE), 12.10.70)
  8. Maybe You’re Right (POP DEUX (FRANCE) 27.02.1971)
  9. Maybe You’re Right (Cat Stevens In Concert, 27/11/1971)
Audio

2020 Remaster and 2020 Mix
24Bit 48khz HD Audio

LP 1 (2020 Mix)

  1. Lady D’Arbanville
  2. Maybe You’re Right
  3. Pop Star
  4. I Think I See The Light
  5. Trouble
  6. Mona Bone Jakon
  7. I Wish, I Wish
  8. Katmandu
  9. Time
  10. Fill My Eyes
  11. Lilywhite

EP 12″ (Live)

  1. Changes IV (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  2. Time / Fill My Eyes (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  3. Where Do The Children Play (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  4. Lady D’Arbanville (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  5. Maybe You’re Right (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)
  6. Father & Son (Live at Plumpton Jazz & Blues Festival (08/08/70)

Buch

96 Seiten, gebunden, bebildert mit seltenen Fotos, mit neuen Linernotes und Trackanmerkungen

Gimmicks

U. a. Pressemappe, Grußkarte, Touraufkleber und Plumpton-Flyer


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