
Buena Vista Social Club
Album: Buena Vista Social Club – 25th Anniversary Edition
Formate: LP, 2-LP+2-CD, 2-CD, digital
VÖ: 17.09.2021
Label / Vertrieb: World Circuit (Warner)
Inhalt
Rezension
Der Buena Vista Social Club, besser sein legendäres Debütalbum, feiert seinen 25. Geburtstag, wenngleich einige seiner damals schon durchaus betagten Mitglieder mittlerweile verstorben sind.
Das außerordentlich erfolgreiche Album in der Sparte „Weltmusik“ war zunächst eine eher glückliche Fügung als ein kommerzieller Schachzug.
Ry Cooder & Wim Wenders
Der Erfolg des Buena Vista Social Club ist eng verknüpft mit dem US-amerikanischen Komponisten und Musiker Ry Cooder und seinem befreundeten deutschen Filmemacher Wim Wenders.
Nachdem Ry Cooder sich seit den frühen 1970er Jahren mit exzellenten Soloalben einen Namen gemacht hatte, auch herausragende Soundtracks, unter anderem für den Film Paris, Texas von Wim Wenders, komponierte, war er vorwiegendunterwegs, um musikkulturelle Impulse zunächst in Afrika einzufangen. Das Album Talking Timbuktu von 1994 fußt auf einer hervorragenden Zusammenarbeit mit Ali Farka Touré zurück. Zwei dem Blues zugeneigte Seelen hatten sich gefunden.
Die Reise nach Kuba im Jahre 1996
1996 reiste Ry Cooder nach Havanna, um dort Vertreter der kubanischen Musikkultur aufzuspüren. Er wurde schon bald fündig, traf auf Juan de Marcos González und dessen Afro-Cuban All Stars, die sich gerade im Tonstudio befanden.
Der Amerikaner übernahm quasi die All Stars und ließ sich weitere Musiker und Sänger über Juan de Marcos González andienen.
Innerhalb kürzester Zeit wurde das Album eingespielt.
Es heimste schon bald weltweit Anerkennung und Preise ein, für die bereits betagten kubanischen Musikern war es die Eintrittskarte für die großen Bühnen der westlichen Musikwelt.
Viele Mitglieder bereisten aufgrund dieses Erfolges erstmals das Ausland. Der Auftritt in der New Yorker Carnegie Hall vom 1. Juli 1998, erst zehn Jahre später auf CD veröffentlicht, ist ein Dokument des letzten Konzertes dieser lebenesfrohen Formation in ursprünglicher Besetzung.
Wim Wenders hat dieses Ereignis in seinem Dokumentarfilm von 1999 festgehalten, der den regelrechten Hype um die kubanischen Musiker Ibrahim Ferrer, Rubén González, Eliades Ochoa, Omara Portuondo und Compay Segundo, die schon bald mit diversen Soloalben glänzen sollten, entsprechend förderte.
Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Son, Mambo, Salsa, Danzón, Rumba und Cha-Cha-Cha in westliche Musikstile eingeflossen, bereicherten auch den Jazz. Das Album Buena Vista Social Club ist das auf den Punkt gebrachte Vermächtnis einer Musikkultur, die keine Landesgrenzen kennt.
Das Debütalbum bleibt eine Sternstunde
Die Neuauflage des Debütalbums, welches mir als Doppel-CD vorliegt, verfügt über ein leicht erweitertes Booklet und vor allem über eine durchaus hörenswerte Bonus-CD,
Das Remastering dieses Albums ist eher zurückhaltend, bringt etwas mehr Luftigkeit gegenüber der klanglich schon damals durchaus auch in dieser Hinsicht empfehlenswerten Erstveröffentlichung.
Buena Vista Social Club wurde bis heute bereits millionenfach verkauft.
Die Neuanschaffung lohnt noch immer. Vielleicht zeigt die Erstveröffentlichung ja auch schon gewisse Gebrauchsspuren. Der leidenschaftliche Sammler dürfte sich ohnehin für die eher hochpreisige Kombination aus Doppel-LP und Doppel-CD entscheiden, die auf der zweiten CD über weiteres, bisher noch nicht veröffentlichtes, Material verfügt.
Die auf den verschiedenen Neueditionen des Buena Vista Social Club vereinten poetischen Songs haben bis heute nichts von ihrer Magie verloren.
Tracklist DO-CD | Casebox
CD1
1 Chan Chan (2021 Remaster)
2 De Camino a La Vereda (2021 Remaster)
3 El Cuarto de Tula (2021 Remaster)
4 Pueblo Nuevo (2021 Remaster)
5 Dos Gardenias (2021 Remaster)
6 ¿ Y Tú Qué Has Hecho? (2021 Remaster)
7 Veinte Años (2021 Remaster)
8 El Carretero (2021 Remaster)
9 Candela (2021 Remaster)
10 Amor de Loca Juventud (2021 Remaster)
11 Orgullecida (2021 Remaster)
12 Murmullo (2021 Remaster)
13 Buena Vista Social Club (2021 Remaster)
14 La Bayamesa (2021 Remaster)
CD2
1 Chan Chan (Monitor Mix) *
2 Vicenta *
3 La Pluma *
4 Dos Gardenias (Alternate Take) *
5 Mandinga *
6 Siboney *
7 A Tus Pies *
8 El Carretero (Alternate Take) *
9 Ensayo *
10 La Cleptómana *
11 Descarga Rubén *
12 Orgullecida (Alternate Trio Take) *
*Bisher unveröffentlichte Tracks und alternative Aufnahmen der original 1996 Studio Session.
Line-Up
Luis Barzaga Vocals, Vocals (Background)
Isolina Carrillo Composer
Joachim Cooder Congas, Drums, Dumbek, Udu
Ry Cooder Bolon, Electric Slide Guitar, Guitar, Guitar (Acoustic), Liner Notes, Maracas Mbira, Oud, Percussion, Producer, Slide Guitar
Eusebio Delfin Composer
Julio Fernandez Maracas, Vocals
Ibrahim Ferrer Bongos, Claves, Composer, Congas, Vocals, Vocals (Background)
Sindo Garay Composer
Carlos González Bongos, Cowbell
Juan de Marcos González A&R, Conductor, Guiro, Transcription, Vocals, Vocals (Background)
Rubén González Composer, Piano
Salvador Repilado Labrada Bass
Manuel „Puntillita“ Licea Congas, Vocals, Vocals (Background)
Israel Lopez Composer
Orlando „Cachaito“ Lopez Bass
Benito Suárez Magana Guitar
Manuel „El Guajiro“ Mirabal Trumpet
Eliades Ochoa Guitar, Vocals
Faustino Oramas Composer
Guillermo Portabales Composer
Omara Portuondo Vocals
Francisco Repilado Composer
Rafael P. Ortiz Rodriguez Composer
Electo Chepin Rosell Composer
Julienne Oviedo Sánchez Timbales
Compay Segundo Congas, Guitar, Vocals, Vocals (Background)
Sergio Siaba Composer
Eliseo Silveira Composer
Barbarito Torres Laoud
Alberto Valdés Maracas, Vocals, Vocals (Background)
Maria Teresa Vera Composer
Lázaro Villa Congas, Guiro
Credits
Jenny Adlington Translation
Jerry Boys Engineer, Mixing
Francesca Clarke Translation
Nick Gold Executive Producer, Sleeve Notes
Bernie Grundman Mastering
Larry Hirsch Engineer
Maria Rodriguez Transcription
Susan Titelman Photography
Nigel Williamson Sleeve Notes