Das zweite „All Is Blues“- Festival Würzburg
Datum: 14.11./15.11.2025
Venue: Keller Z87
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Autor/Fotograf: Gerald Langer
Inhalt
Festivalbericht vom All Is Blues Festival 2025
Das All Is Blues Festival 2025 in Würzburg hat sich offensichtlich als ein Highlight für Blues-Fans im Spätherbst etablieren können. Es bot auch in diesem Jahr zwei Abende voller mitreißender Musik im Kulturkeller Z87.
Nach dem erfolgreichen Debüt im Jahr zuvor, kehrte das Festival am 14. und 15. November 2025 wiederholt in das Kellergewölbe zurück. Präsentiert wurde abermals ein äußerst abwechslungsreiches Programm mit vier, dieses Mal auch internationalen, Acts, die den Blues in all seinen Facetten auf der Bühne zelebrierten.
Programm und Künstler
Am Freitagabend eröffnete das Michael van Merwyk Trio aus Nordrhein-Westfalen den Abend mit klassischem Blues, der durch eigene Songs und neue Interpretationen frisch und lebendig wirkte. Van Merwyk begeisterte das Publikum auch mit Geschichten aus seiner jahrzehntelangen Bühnenerfahrung. Sein tiefenentspanntes Gitarrenspiel und sein trockener Humor verfehlten ihre Wirkung nicht.
Ihm folgte Andrea De Luca aus Italien, der mit seiner markanten Stimme und energiegeladenem Spiel auf der Lapsteel eine feurige Atmosphäre zwischen Blues und Rock schuf und das Publikum begeisterte. Das Set war sehr clever zusammengestellt. Zunächst spielte De Luca solo, dann mit exzellenter Band. Die letzte Zugabe präsentierte er abermals solo – vor der Bühne auf der Lapsteel. Der sprichwörtliche Funke war da allerdings längst auf das Publikum übergesprungen.
Der Samstag stand zunächst im Zeichen von Timo Gross aus der Pfalz, der mit seinem vielgelobten Album „Black Dawg Bone“ im Gepäck und mit seiner Band Bluesrock bot. Der Sound war klar, mir aber eine Note zu laut, so dass ich mich zwischendurch auf ein „Hefeweizen“ in das benachbarte Foyer zurückzog. Axel Küstner, der ausstellende Bluesfotograf, war auch dort. So ergab sich ganz nebenbei auch noch ein Plausch über Fotografie und die Bluesmusik, wie sie zeitgemäß in unseren Breitengraden präsentiert wird.
Rechtzeitig vor der Zugabe, bei der das Powertrio aus der Pfalz zusammen mit Lokalmatador Jochen Volpert spielte, war auch ich wieder am Start.
Den krönenden Abschluss bildete schließlich Big Daddy Wilson, gebürtig aus North Carolina, aber seit langer Zeit bei uns in Deutschland daheim, mit seiner Band „The Goosebumps Bros.“.
Wilson gilt als einer der herausragenden Blues- und Soulinterpreten Europas und begeisterte mit seiner warmen, sonoren Stimme und seinem das Publikum mehr und mehr gewinnenden Auftritt.
Sein Gentleman-Charme und die musikalische Vielfalt zwischen Blues, Soul, Gospel und Funk sorgten für einen rauschenden Abschluss im Keller Z87.
Atmosphäre und Besucher
Das Festival lockte erneut ein breites Publikum an, von eingefleischten Blues-Fans bis hin zu einigen wenigen jüngeren Musikliebhabern, die von der Vielfalt und der Lebendigkeit des Programms begeistert waren.
Der Kulturkeller Z87 bot eine stimmungsvolle Kulisse und ermöglichte eine besondere Chemie zwischen Publikum und Musikern.
Die begleitende Foto-Ausstellung von Axel Küstner rundete das musikalische Erlebnis visuell ab.
Fazit
Das All Is Blues Festival zeigte auch im Jahre 2025 eindrucksvoll, wie facettenreich und lebendig der Blues heute ist. Die Auswahl der Künstler, die bislang noch nicht in Würzburg aufgetreten waren, sorgte für Überraschungen und Abwechslung, auch wenn die Damen des Blues heuer nicht vertreten waren.
Die Veranstalter setzten auf erneut künstlerische Qualität und Vielfalt und konnten so ein Publikum begeistern, das den Blues als Wurzel vieler populärer Musikrichtungen feierte.
Dieses Festival wird hoffentlich ein fester Bestandteil der Würzburger Musikszene und ein Garant für authentische Blues-Momente bleiben.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den November 2026 und das 3. „All Is Blues“-Festival in Würzburg.
Konzertfotos vom All Is Blues Festival 2025
Michael von Merwyk Trio

Andrea De Luca

Timo Gross

Big Daddy Wilson
