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Rezension (Vinyl)
„Aller guten Dinge sind drei!“
Dieses Sprichwort trifft auf die in den letzten – knapp vier – Jahren von Hellmut Hattler veröffenlichten Vinyl Cuts 1 – 3 mit Sicherheit zu.
In Zeiten zunehmender Digitalisierung des Musikstroms und der dauernden Verfügbarkeit der Musik durch wenige große Streamingportale, die immer mehr durch Vorschlaglisten auf unseren Geschmack Einfluß nehmen wollen, gibt es dennoch vermehrt Künstler, die ihr Werk – oft auch retrospektiv – für das (meist) schwarze Gold aufbereiten.
Hellmut Hattler ging dabei noch einen Schritt weiter, in dem er die angebotenen Kompilationen exklusiv auf Vinyl veröffentlichte, die Streamingdienste aber eben auch fütterte.
Nur auf Vinyl
Auf CD gibt es die Vinyl Cuts bisher jedenfalls nicht, würde die eindeutige Titulierung dabei doch ad absurdum geführt.
Acht Kompositionen in unterschiedlicher Besetzung kann das Tonabnehmersystem ertasten, vier auf jeder Plattenseite, die als Seite 1 auch Night Side, als Seite 2 ergänzend Day Side getauft wurden und sich atmosphärisch unterscheiden (sollen). Ich gebe zu, dass mir hier die nötige Sensibilität fehlt, um diese Sortierung auch nach mehrmaligem Hören uneingeschränkt nachempfinden zu können.
Letztlich ist es egal, welche Seite man auflegt, es ist mit Sicherheit zu jeder Tages- und Nachtzeit – zumindest für mein Dafürhalten – die richtige.
Wie auf all seinen Soloveröffentlichungen versteht sich Hattler auch auf diesem Album nicht als Bassist, der uns reißerisch in die allertiefsten Täler des Bassspiels entführt, sondern als Teamplayer, der als Komponist und als Mitwirkender bei der Präsentation seiner Songs im Ensemble, diesen acht Kompositionen seinen unverkennbaren Stempel mit der nötigen Zurückhaltung aufzudrücken weiß, das Solospiel dennoch nicht scheut.
Natürlich habe ich für mich einige unbedingte Hörtipps ausfindig gemacht:
Das traumtänzerische, schwingende und bisher unveröffentlichte, Call, das nachfolgende Lieblingslied von Velocity, hier mit wunderbaren Streichern. Das bisher komplett unveröffentlichte Gasbags, stimmlich unterstützt von Fola Dada, die schon einige Jahre zum Kern der Band Hattler gehört, To Bed als Auskopplung aus dem 2003er Album Malberry Moon, auf der Gesangsspur Maya Singh. Der bisher unveröffentlichte Acid Blues No. 1, bei dem die Band um Hattler demonstriert, wie modern der Blues klingen kann. Die Sequenz aus Don’t Bother und The Terrace ist so fein aufeinander zugeschnitten, dass beide die Live-Qualitäten von Hattler’s Bassspiel perfekt in Szene zu setzen wissen. Das finale Velocity ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
Tatsächlich, das war alles!
Kauft dieses wertbeständige Vinyl trotz seiner Kunststoffbestandteile. Denn keiner von uns wird diese Platte jemals im Meer versenken!
Streaming ist nach aktuellen Erhebungen deutlich umweltschädlicher und keine Alternative zu dieser fein klingenden schwarzen Scheibe von ca. 30 cm Durchmesser!
„Vinyl Cuts 3“ folgt dem bereits ausverkauften ersten, und dem fast vergriffenen zweiten Teil der Vinyl-Trilogie und ist auf 1000 Stück limitiert.
Tracklist
Night side
- Call (unreleased)
- Lieblingslied (string Version)
- Gasbags (unreleased)
- To Bed
Day side
- Acid Blues No.1 (unreleased)
- Don’t Bother (live)
- The Terrace (live)
- Velocity
Line-Up (Song für Song)
Seite 1 (Night Side)
Call 6:21 (unreleased) (Music: Hattler/Musebrink)
Beats And Sounds – Peter Musebrink
Basses – Hellmuth Hatter
Lieblingslied (unreleased string version) (Music: Hattler)
Flügelhorn And String Arrangement – Joo Kraus
Grand Piano – Martin Kasper
Violin 1 – Andrea Staton
Violin 2 – Consuelo Valdes
Viola – Maria Braun
Violoncello – Anne Schumacher
Drums and sounds – Oli Rubov
Basses – Hellmut Hattler
Gasbags 5:10 (Unreleased) (Music: Hattler/Musebrink, Words: Hattler)
Vocals – Fola Dada
Beats And sounds – Peter Musebrink
Additional Drums – Jürgen Schlachter
Basses – Hellmut Hattler
To Bed 3:57 (taken from the Hattler Album Malberry Moon) (Music and Words: Hattler)
Vocals – Maya Singh
Beats and Sounds – Christian Lohr
Basses – Hellmut Hattler
Seite 2 (Day Side)
Acid Blues No. 1 (Unreleased) (Music: Hattler)
Guitar – Torsten de Winkel
Horns – Joo Kraus
Organ – Martin Meixner
Drums: Oli Rubow
Basses – Hellmut Hattler
Don’t Bother ( Taken from the Hattler Album „Live Cuts I) (Music: Hattler/Bischof, Words: Hattler)
Vocals – Sandie Wollasch & Nkechi Mbawke
Trumpet and Piano – Sebastian Studnitzky
Drums – Oli Rubow
Additional Sound Effects – Pit Baumgartner
Basses – Hellmut Hattler
The Terrace (Live) 7:20 (Taken from the Hattler Album „Live Cuts II) (Music: Hattler)
Guitar – Torsten de Winkel
Drums – Oli Rubow
Basses – Hellmut Hattler
Velocity 4:52 ( Taken from the Hattler Album „Velocity“)
Beats And Sounds – Peter Musebrink
Trumpet – Joo Kraus
Vocals and Basses – Hellmut Hattler
Meine Anspieltipps – fett
Credits
Art Direction and Design – Tamara Schlachter/36music
Artwork [Digital Art, Photo Manipulation] – Christine Feil (Marquise de la Croix)
Mixed & Mastered – Juergen Schlachter & 36music Studio
Photography [Cover] – Gerald Langer
Producer – Hellmut Hattler for Bassball Recordings
Tour 2019
01.10.2019 Aschaffenburg, Colos-Saal
02.10.2019 Ulm, Roxy
03.10.2019 Freudenstadt, Festhalle (Musicdays)
08.10.2019 Lörrach, Burghof
09.10.2019 Tübingen, swt Kulturwerk
10.10.2019 Ravensburg, Zehntscheuer
11.10.2019 Karlsruhe, Tollhaus
17.10.2019 Darmstadt, Centralstation
18.10.2019 Melle-Buer, Kulturwerkstatt
19.10.2019 Cloppenburg, Kulturbahnhof
20.10.2019 Münster, Jovel-Club
26.03.2020 Kassel, Schlachthof
27.03.2020 Hamburg-Bergedorf, Lola
28.03.2020 Horn-Bad Meinberg, Red Horn District1
04.08.2020 Neu-Ansbach, Ziegelei Open Air
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