Olaf Schubert: Posthalle Würzburg 2016

Bericht und Fotos / Comedy


Olaf Schubert am 1. Juni 2016 in der Posthalle Würzburg
Der Dekonstruktivist aus Sachsen mit seinen Freunden auf „Sexy-Forever-Tour 2016“

Würzburg (music-on-net) – Olaf Schubert, bürgerlich: Michael Haubold, polarisiert. Denn gänzlich unberührt kann einen das „Wunder im Pullunder“ keinesfalls lassen. Heute haben sich seine zahlreichen Fans unterschiedlichster Altersgruppen in der Posthalle Würzburg eingefunden.

Seine regelmäßigen Auftritte in der „heute-show“ am späten Freitagabend bieten ihm eine wirkungsvolle Medienpräsenz beim öffentlich-rechtlichen Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Mit Oliver Welke hat er dort einen versierten Sparring-Partner. Mittels dieser zeitlich wohldosierten Zwiegespräche gelingt es Schubert dort, den bundesdeutschen Politalltag auf sehr treffende und vor allem witzige Art zu beleuchten.

Heute Abend präsentiert er sich in voller Bandbreite als Comedian, Kabarettist und Musiker. Turnschuhe, ausgewaschene Jeans und, allen voran, der auf dem nackten Oberkörper getragene Argyle-Pullunder sind in dieser Kombination zu seinen äußerlichen Erkennungsmerkmalen geworden. Die Raute auf dem Pullover ist möglicherweise ein Phänomen der gar nicht mehr so „neuen Bundesländer“. Auch unsere Kanzlerin Angela Merkel formt mit ihren beiden Händen – von den Medien nicht unbemerkt – immer wieder diese ganz besondere geometrische Form.

Das „Sächseln“ gehört auch während der laufenden „Sexy-Forever-Tour“ nach wie vor zu Olaf Schuberts Handwerk.

Als versierter Dekonstruktivist zerlegt er Sätze und fügt sie anschließend – nur scheinbar Sinn frei – wieder zusammen. Wegfallende Textpassagen ergänzt der aufmerksame Zuhörer für sich. Das sind die spannenden Momente seiner Solo-Performance. Ansonsten unterstützen ihn stellenweise seine Freunde, Stefan am Bass, Jochen an diversen Gitarren und später „Machete“ als Tänzer und Keyboarder.

„Ich selbst kann nur vermuten, was ich meine“ (Olaf Schubert)

Er ist immer auf der Suche nach Anknüpfungspunkten. Sei es ein sich aus dem Publikum anpirschender Fotograf, bei dem er, das „Victory“-Zeichen formend, auffällig lange innehält oder eben Kompagnon Jochen, der so manche spitze Verbalattacke seines Dienstherrn, dem „Alpha-Olaf“, häufig unter der Gürtellinie,  über sich ergehen lassen muss.

Sicherlich grenzwertig, aber eben Teil der Show!

Das zu beackernde Themenfeld hat er weit gefasst:

Mann-Frau-Beziehungen, nebenbei wird auch Carola, die „Ex“ von Olaf Schubert, einige Male bitterbös abgewatscht, Flüchtlingskrise, Finanzkrise, Kita-Alltag, Bundeswehr und Schönheits-Operationen bieten viel Spielraum, um sich auf der großen Bühne der Posthalle auszutoben und sich den Fingernagel am Mikroständer zu beschädigen.

Als Zugabe eine weitere musikalische „Leckerei“ mit Olaf Schubert am Minischlagzeug und nach knapp zwei Stunden die Ankündigung, die bei vielen Besuchern der Posthalle noch nachklingen wird:

„Wir kommen wieder, wenn der Laden dann noch steht!“ (Olaf Schubert)

© Gerald Langer


Fotos | Olaf Schubert


Bericht und Fotos © Gerald Langer (music-on-net)

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