
Susanne Paul
Album: Bloom
Format: CD, Digital
VÖ: 15.10.2025
Label/Vertrieb: JazzHausMusik
Website: https://groovecello.de
Inhaltsverzeichnis
Rezension (Album)
Susanne Paul’s MOVE String Quartet präsentiert mit „bloom“ – nach El Camino (2013) und Short Stories (2018) – ein drittes Album, das feine Kammermusik und moderne Jazztradition zu einer außergewöhnlichen Klangsprache verschmilzt.
Die Band – bestehend aus Héloïse Lefèbvre an der Violine, Marie-Theres Härtel an der Viola, Susanne Paul am Cello und Carlos Bica am Kontrabass – schafft es auf „bloom“ meisterlich, den klassischen Gestus mit dem Nerv der Jazz-Improvisation zu verbinden.
Das MOVE String Quartet lebt von der Spannung zwischen Ordnung und Kreativität. Kontrabass und Cello geben dem Ensemble einen warmen, tiefen Klang.
Die Kompositionen von Susanne Paul und Carlos Bica sind durchzogen von Assoziationen zu Radiohead, Polyrhythmen und modernen Jazzströmungen. Präzision trifft hier auf Verspieltheit. Melodien und Strukturen sind zwar klar, aber niemals starr, das sie nicht auch aufgebrochen werden könnten.
Auch die Auswahl der Stücke selbst ist einzigartig. Die Vielfalt reicht von ruhigen, fast meditativen Momenten über tänzerisch anmutende Rhythmen, wie in „Valsa B“, bis zu neuen, individuellen Interpretationen wie der Radiohead-Coverversion „Just“.
Hier wird deutlich, wie souverän das Quartett, Coverversionen zu eigenständigen, klanglich originellen Stücken zu verwandeln vermag.
Die Eigenkompositionen sind ebenso stark. Sie demonstrieren, wie sehr das Ensemble in der Lage ist, harmonische, gefühlvolle Klangteppiche zu weben, ohne dabei in Unentschlossenheit oder gar Beliebigkeit zu verfallen.
Die Musiker:innen sind eben nicht nur herausragende Solist:innen, sondern vor allem ein eingespieltes Ensemble.
Mit „bloom“ ist Susanne Paul’s MOVE String Quartet erneut ein Album gelungen, das nicht einfach nur Jazz und Klassik verbindet, sondern beide Welten auf eine musikalisch originelle Weise zusammenführt. Die zwölf Stücke sind dabei so unterschiedlich wie die Biografien der Musiker:innen.
Zusammen ergibt sich ein rundes, stimmiges Gesamtpaket. Das Album ist eine Empfehlung für Fans progressiver Jazzkammermusik und für Anhänger exzellenter Studioaufnahmen.
Tracklist
- Clockworks (Susanne P.)
- Valsa B (Carlos Bica)
- Just Saying (Susanne P.)
- Cheap Thrills (Susanne P.)
- TingTing (Susanne P.)
- 11:11 (Carlos Bica)
- Lied ohne Worte (Susanne P.)
- Domino (Carlos Bica)
- Ela Conhece O Caminho (Lefèbvre, Härtel, Paul, Bica)
- Pencil Sketch (Susanne P.)
- Just (Radiohead Cover + – arr. Susanne P.)
- West (Carlos Bica)
Line-up
- Héloïse Lefèbvre – Violine
- Marie-Theres Härtel – Viola
- Susanne Paul – Cello, Komposition
- Carlos Bica – Kontrabass, Komposition
Credits
- + Greenwood-Greenwood-Jonathan-Obrien-Selway-Philip-Yorke-Edward
- Recorded at Am Roseneck Prien/Chiemsee by Johannes Feige, November 2021
- Mixed at WoAnderland Studio Berlin by Johannes Feige
- Mastered by Hans-Jörg Mauksch, Pauler Acoustics
- Cover art by Jean M. Laffitau
- Photos by Dovile Sermokas
- Produced by Susanne Paul