Buddy Guy: Ain’t Done With The Blues

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Buddy Guy

Titel: Ain’t Done With The Blues
Formate: Vinyl, CD, Digital
VÖ: 30.07.2025
Label/Vertrieb: RCA International (Sony Music)
Homepage: https://www.buddyguy.net


Inhaltsverzeichnis

Rezension (Album)

Blues mit 89

Im Alter von 89 Jahren beweist Buddy Guy mit „Ain’t Done With The Blues“, dass er seinem Namen alle Ehre macht. Er ist tatsächlich noch lange nicht fertig mit dem Blues.

Das am 30. Juli 2025, seinem Geburtstag, veröffentlichte Album markiert eine triumphale Rückkehr der Chicago-Blues-Legende nach seinem Grammy-prämierten Vorgänger „The Blues Don’t Lie“ von 2022.

Autobiografische Meisterschaft

Das Album fungiert als musikalisches Testament von Guy, der reflektiert: „Auf diesem Album geht es darum, wo ich gewesen bin, wo ich noch hingehen werde und um die Leute, von denen ich alles gelernt habe“.

Diese autobiografische Herangehensweise durchzieht die gesamten 18 Tracks, wobei Songs wie „Been There Done That“ und „I Don’t Forget“ als emotionale Höhepunkte hervorstechen.

Der Titelsong vermittelt sowohl Guys unerschütterliche Verbindung zum Blues als auch dessen anhaltende Relevanz für zukünftige Generationen.

Musikalische Brillanz und Gastauftritte

Produzent Tom Hambridge, der bereits vier Grammy Awards für seine Arbeit mit Guy gewonnen hat, versammelte erneut ein Staraufgebot um den Blues-Veteranen.

Joe Bonamassa, Joe Walsh, Peter Frampton, Christone „Kingfish“ Ingram und die Blind Boys of Alabama ergänzen Guys charakteristische Gitarrenarbeit, wobei die Gäste das Album bereichern, ohne es zu dominieren.

Die Stammbesetzung besteht aus Buddy Guy (Gitarre/Gesang), Tom Hambridge (Schlagzeug), Rob McNelley (Rhythmusgitarre), während sich die Keyboarder Kevin McKendree und Chuck Leavell sowie die Bassisten Tal Wilkenfeld und Glenn Worf abwechseln.

Stilistische Vielfalt

„Ain’t Done With The Blues“ präsentiert sich als umfassendes Blues-Kompendium, das sowohl traditionelle als auch moderne Elemente vereint. Der Opener „Hooker Thing“ ehrt John Lee Hooker, während „One From Lightnin'“ Lightnin‘ Hopkins würdigt. Besonders bemerkenswert ist „Where U At“ mit Kingfish Ingram, das eine „futuristische“ Blues-Vision präsentiert und die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft des Genres schlägt. Der Gospel-beeinflusste Track „Jesus Loves the Sinner“ mit den Blind Boys of Alabama unterstreicht die spirituellen Wurzeln des Blues.

Songwriting und Produktion

Tom Hambridge und Richard Fleming zeichnen für den Großteil der Kompositionen verantwortlich, ergänzt durch Beiträge von Gary Nicholson und Jimmy Tennant. Guy selbst trägt als Co-Autor zu „Dry Stick“ bei, einem der emotionalsten Tracks des Albums, der mütterliche Weisheit über Lebensvorbereitung vermittelt.

Die Produktion balanciert zwischen roher Blues-Authentizität und moderner Studiotechnik, aufgenommen in Nashville und New Orleans.

Gitarren und Instrumentierung

Buddy Guy verwendet eine beeindruckende Auswahl an Instrumenten, darunter eine 1958 Fender Stratocaster für den nostalgischen „Send Me Some Loving“.

Die Instrumentierung reicht von Max Abrams‘ Saxofon über Steve Patricks Trompete bis hin zu Chuck Leavell’s charakteristischer Hammond B3. Diese Vielfalt verleiht jedem Track eine besondere Klangfarbe und unterstreicht dabei Guy’s Vielseitigkeit als Arrangeur.

Covers und Tradition

Das Album enthält respektvolle Neuinterpretationen klassischer Stücke wie Earl King’s „Trick Bag“ und J.B. Lenoir’s „Talk To Your Daughter“. Diese Covers demonstrieren Guy’s tiefe Verwurzelung in der Blues-Tradition, während seine eigenen Kompositionen wie „Swamp Poker“ seine Louisiana-Herkunft feiern. „Send Me Some Loving“ von Little Richard erhält durch Guy’s Interpretation eine zeitlose Qualität.

„Ain’t Done With The Blues“ steht als würdiges Zeugnis für einen der letzten großen Blues-Meister und beweist, dass Buddy Guy auch mit 89 Jahren noch immer die Kraft besitzt, das Genre zu definieren und für kommende Generationen zu bewahren.

Und ich muss gerade daran denken, wie Holger und ich vor gut 20 Jahren den Blues-Club von Buddy Guy an einem späten Märzabend 2005 aufsuchten. Er war nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt.

Ich hoffe, dass dieser Vollblutmusiker noch lange nicht fertig ist mit dem Blues!

© Gerald Langer


Tracklist

  1. Hooker Thing
  2. Been There Done That
  3. Blues Chase The Blues Away
  4. Where U At (feat. Christone „Kingfish“ Ingram)
  5. Blues On Top
  6. I Got Sumpin‘ For You
  7. How Blues Is That (feat. Joe Walsh)
  8. Dry Stick (feat. Joe Bonamassa)
  9. It Keeps Me Young (feat. Peter Frampton)
  10. Love On A Budget
  11. Jesus Loves The Sinner (feat. The Blind Boys of Alabama)
  12. Upside Down
  13. One From Lightnin‘
  14. I Don’t Forget
  15. Trick Bag
  16. Swamp Poker
  17. Send Me Some Loving
  18. Talk To Your Daughter

Line-Up

  • Buddy Guy: Gitarre, Gesang
  • Tom Hambridge: Schlagzeug, Produktion
  • Rob McNelley: Rhythmusgitarre
  • Kevin McKendree: Keyboards, Piano
  • Chuck Leavell: Hammond B3, Wurlitzer
  • Tal Wilkenfeld: Bass
  • Glenn Worf: Bass
  • Mike Rojas: Keyboards
  • Max Abrams: Saxofon
  • Steve Patrick: Trompete

Gastmusiker:

  • Joe Bonamassa: Gitarre (Track 8)
  • Joe Walsh: Slide-Gitarre, Gesang (Track 7)
  • Peter Frampton: Gitarre, Gesang (Track 9)
  • Christone „Kingfish“ Ingram: Gitarre (Track 4)
  • The Blind Boys of Alabama: Gesang (Track 11)

Credits

  • Produzent: Tom Hambridge
  • Aufgenommen in: Nashville und New Orleans
  • Label: Silvertone/RCA Records
  • Songwriting: Tom Hambridge, Richard Fleming, Gary Nicholson, Jimmy Tennant, Buddy Guy

YouTube (Hooker Thing)


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