Zack Lober: So We Could Live

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©-Zack-Lober_So-We-Could-Live_ZenneZ Records

Zack Lober

Titel: So We Could Live
Formate: Vinyl, CD, Digital
VÖ: 03.10.2025
Label/Vertrieb: ZenneZ Records
Homepage: https://www.zacklober.com


Inhaltsverzeichnis

Rezension (Album)

So We Could Live ist das zweite Album von Bassist und Komponist Zack Lober als Bandleader und markiert einen wichtigen Meilenstein in seiner über 25-jährigen Karriere als gefragter Sideman.

Kurzbiografie

Zachary „Zack“ Lober wurde um 1978 in Montreal geboren und entstammt einer musikalischen Familie. Sein Großvater Hyman Herman spielte mit Jazz-Legenden wie Paul Bley, Oscar Peterson und Maynard Ferguson. Nach seinem Bachelor-Abschluss an der McGill University und ersten musikalischen Erfahrungen in Montreal mit Künstlern wie Ranee Lee und Chet Doxas, zog Lober nach New York City, wo er 2007 seinen Master-Abschluss an der Manhattan School of Music erwarb.

In New York etablierte er sich als vielseitiger Sideman und arbeitete mit renommierten Künstlern wie David Binney, Henry Threadgill, Butch Morris, Jamie Baum und Greg Ward.

Seine Vielseitigkeit zeigt sich auch in Kollaborationen mit Pop- und Rock-Künstlern wie Caro Emerald, Steve Stevens (Billy Idol), Ian Astbury sowie Billy Duffy von The Cult.

Im Jahr 2019 siedelte Lober in die Niederlande über, wo er seine eigenen Projekte wie das Trio NO FILL3R gründete. Er ist Mitbegründer der gefeierten Gruppe The Story und leitet The Ancestry Project, ein multimediales Projekt, das Musik und Video kombiniert.

Bandbesetzung und Aufnahme

Für So We Could Live erweiterte Lober sein Stammtrio NO FILL3R, bestehend aus der aufstrebenden Trompeterin Suzan Veneman und Schlagzeugerin Sun-Mi Hong, um die niederländische Tenorsaxophon-Legende Jasper Blom. Blom, Träger des prestigeträchtigen Boy Edgar Prize von 2019 und Kollaborateur von Größen wie Lee Konitz und Chet Baker, bringt seine außergewöhnliche Vielseitigkeit ein und wird zum Zentrum des Ensembles. Die Bläser sind nahezu immer hörbar und verleihen der gesamten Aufnahme eine Atmosphäre, die einem Jazzclub näher kommt als einem Aufnahmestudio.

Das Album wurde tatsächlich live in einem großen Raum der weltberühmten Wisseloord Studios in Hilversum aufgenommen, was der Musik ihre organische, unmittelbare Qualität verleiht.

Produziert wurde es von Ben van Gelder, einem langjährigen Freund und Musikerkollegen Lober’s. Die technische Umsetzung übernahmen Alessandro Mazzieri als Aufnahmeingenieur, Micha de Kanter beim Mixing und Peter Brussee beim Mastering.

So We Could Live verkörpert Lober’s Konzept einer „perfekten Mischung aus eingängigen, mitreißenden Songs, gefolgt von intensiven Momenten spontaner kollektiver Improvisation“. Die acht Stücke des Albums schaffen eine ausgewogene Balance zwischen komponierter Struktur und freier Entfaltung, wobei jedes Bandmitglied sowohl als Interpret als auch als Komponist hervortritt.

Die Arrangements sind sorgfältig konstruiert, lassen jedoch ausreichend Raum für Persönlichkeit und Dialog. Diese Herangehensweise spiegelt Lobers transatlantische Erfahrungen wider – die Energie und der Innovationsgeist New Yorks treffen auf die experimentelle Offenheit der europäischen Jazzszene.

Emotionaler Höhepunkt: „Dad/Besame Mucho“

Das Herzstück des Albums bildet der intimste Moment:

Lober’s Solo-Bass-Medley seiner Komposition „Dad“, eine Hommage an seinen verstorbenen Vater, verbunden mit dem zeitlosen Klassiker „Besame Mucho“, dem Hochzeitslied seines Vaters und seiner Stiefmutter. Dieser zutiefst persönliche Moment offenbart Lober’s emotionale Tiefe und technische Meisterschaft gleichermaßen.

Der Titeltrack „So We Could Live“ beschließt das Album als meditative Komposition Lober’s, die zu einem kraftvollen emotionalen Höhepunkt führt. Hier brilliert Sun-Mi Hong mit einem wunderschön gestalteten Schlagzeugsolo, das die kollektive Reise des Albums zu einem würdigen Abschluss bringt.

So We Could Live positioniert sich als Jazz ohne Grenzen, als Musik, die mühelos zwischen vertrauten klassischen Formen und weitläufigen freien Improvisationen wechselt.

Das Album spiegelt Lober’s transatlantische Perspektive wider – geboren in Montreal, geprägt in New York und Boston, nun beheimatet in den Niederlanden. Diese geografische Mobilität manifestiert sich in seiner Musik, die amerikanische Jazz-Tradition mit europäischer Experimentierfreude verbindet.

Die Eleganz der Zurückhaltung, die dieses Quartett auszeichnet, liegt nicht im Exzess, sondern in der raffinierten Balance zwischen Zugänglichkeit und Komplexität.

Mit seiner durchdachten Mischung aus Komposition und Improvisation, persönlicher Reflexion und kollektiver Kreativität, setzt So We Could Live neue Maßstäbe für zeitgenössischen Jazz und bestätigt Zack Lober als einen der wichtigsten Stimmen seiner Generation.

© Gerald Langer


Pressetext

Nach 25 Jahren als gefragter Sideman, der an Projekten und Auftritten einer Vielzahl von Künstlern aus dem gesamten Spektrum des Jazz und der improvisierten Musik mitgewirkt hat, präsentiert der Bassist Zack Lober mit seinem zweiten Album als Bandleader, So We Could Live, das bei dem niederländischen Label Zennez Records erscheint, ein mutiges und sehr persönliches musikalisches Statement. 

Auf So We Could Live wird Lobers Stammtrio mit den aufstrebenden Jazzstars Sun-Mi Hong (Schlagzeug) und Suzan Veneman (Trompete) durch die niederländische Tenorsaxophon-Legende Jasper Blom ergänzt, um eine Reihe von sehr persönlichen Stücken zu präsentieren, die eine Hommage an Lobers Vater ist sowie all denen gebühren soll, die Opfer bringen, damit andere ein besseres Leben führen können. Die Musik folgt dem Geist des ursprünglichen Konzepts der Gruppe mit einer perfekten Mischung aus eingängigen, mitreißenden Songs, gefolgt von intensiven Momenten spontaner kollektiver Improvisation.

Das Album wurde live in den weltberühmten Wisseloord Studios in Hilversum in den Niederlanden aufgenommen. Produziert wurde es von Lobers langjährigem Freund und Musikerkollegen Ben van Gelder.

Die Lead-Single und der erste Titel des Albums, „Joe Type Tune“, ist eine Huldigung an Joe Henderson und sein berühmtes „chord-less“ Trio-Album The State of the Tenor mit Ron Carter und Al Foster. Basierend auf einer einfachen zweitaktigen absteigenden Basslinie kann sich die Band mit zahlreichen musikalischen Feuerwerken von Blom und Hong voll entfalten.                                                                

Jasper Bloms „Behind a Myth“ ist inspiriert vom Komponisten und Musiktheoretiker Paul Hindemith aus dem frühen 20. Jahrhundert. Über das Stück sagt Blom: „Dies ist das atonalste Stück, das ich je geschrieben habe, aber die tonalen Qualitäten scheinen nie allzu weit entfernt zu sein.“

„The Loose End“ ist ein weiterer Beitrag von Jasper Blom. „Ich wollte eine ‚leere‘ Melodie schreiben. Eine, in der der Raum genauso wichtig ist wie die komponierten Teile und in der Trompete und Tenor sich beim Spielen der Melodie abwechseln. Um die Spannung zu erhöhen, habe ich am Ende einen musikalischen ‚Cliffhanger‘ eingefügt, daher der Titel.“

Lobers Komposition „Vignette“ versetzt die Gruppe in vertrauteres Terrain, wenn auch mit einer polytonalen Wendung. Das Stück ist inspiriert von Wayne Shorters Komposition ETC aus dem gleichnamigen Album aus den 1960er Jahren. „Waynes Kompositionen auf diesem Album sind besonders minimalistisch und darauf ausgerichtet, sich auszudehnen. Die gesamte Aufnahme war für mich in meinen prägenden Jahren sehr wichtig.“

So We Could Live geht weiter mit dem intimsten und persönlichsten Moment der Aufnahme, dem Solo-Bass-Medley von Lobers Komposition „Dad“, einer Hommage an seinen verstorbenen Vater, gepaart mit dem zeitlosen Klassiker „Besame Mucho“, dem Hochzeitslied seines Vaters und seiner Stiefmutter. Auf dieses Stück folgen zwei weitere Kompositionen von Blom „Landscape“,ein grooviger Titel, der die beiden Blasinstrumente und den Bass in einem rhythmischen Rahmen erkundet, und „Feathered Head“,inspiriert von einer klassischen Komposition von Dave Holland aus den Siebzigern, „Conference of the Birds“.

Der letzte Titel des Albums und Namensgeber ist Lobers „So We Could Live“, ein meditatives Stück, das zu einem kraftvollen emotionalen Höhepunkt führt, bei dem die Schlagzeugerin Sun-Mi Hong ein wunderschön gestaltetes Solo spielt.

So We Could Live wird von Zennez Records als digitaler Download, als CD sowie auf allen großen Streaming-Plattformen veröffentlicht.

© Pressetext: hubtone pr


Tracklist

1.     Joe Type Tune
2.    Behind A Myth*
3.    The Loose End*
4.    Vignette
5.    Dad / Besame Mucho**
6.    Landscape*
7.    Feathered Head*
8.    So We Could Live


Line-Up

Zack Lober – Bass
Jasper Blom – Tenor Sax
Suzan Veneman – Trumpet
Sun-Mi Hong – Drums


Credits

All compositions by Zack Lober (except * by Jasper Blom and ** by Consuelo Velazquez). 

Recorded April 22 and 23, 2025 at Wisseloord Studios, The Netherlands. 

Recording Engineer: Alessandro Mazzieri,
Producer: Ben van Gelder,
Mixing Engineer: Micha de Kanter,
Mastering: Peter Brussee


YouTube (So We Could Live – Promo)


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