WorldService Project: Hiding In Plain Sight [Album] (News)


WorldService Project Hiding In Plain Sight_Album_Cover_2020

Künstler: WorldService Project
Album: Hiding In Plain Sight
Format: CD, digital, Vinyl
VÖ: 25.09.2020
Label / Vertrieb: RareNoiseRecords
Website
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Tracklist

  1. Deeper
  2. Pomped-Up Freddie
  3. Where Am I?
  4. Sex, Lies, Lies and Lies
  5. The Kipper And The Pork Pie
  6. The Higgly Giggly Wiggly Woo
  7. Vendetta
  8. Europhiles
  9. Onward

Line-Up | WorldService Project

Dave Morecroft Keyboards / Vocals
Ben Powling Saxophones
Arthur O’Hara Bass / Vocals
Luke Reddin-Williams Drums / Percussion
and
Kieran McLeod Trombone (tracks 2,6,8,9)


Credits

  • All Music, lyrics and text written by Dave Morecroft
  • Arranged by Dave Morecroft, Liran Donin and WorldService Project
  • Published by RareNoisePublishing (PRS)
  • Recorded at Greenmount Studios, Leeds, March 2020, by Rob Slater an Liran Donin
  • Produced by Liran Donin and Dave Morecroft
  • Mixed and Mastered by Moshik Kop at NXNE Studios, Liran Donin and Dave Morecroft
  • Translation by Isabella Raffa
  • Artwork by Tom Jackson
  • Executive Producer for RareNoiseRecords: Giacomo Bruzzo

WorldService Project (Pressetext)

Im Laufe ihrer letzten vier Alben wurde die respektlose Kritik des britischen Punk-Jazz Ensembles WorldService Project offensichtlich und mit ihrer Musik in die Welt hinaus getragen, samt der Überreste des ehemaligen Britischen Empire. Mit der Veröffentlichung des fröhlich-anarchischen Hiding In Plain Sight, dem fünften Album der Band und dem dritten für RareNoiseRecords, nimmt der Keyboarder und Sänger Dave Morecroft sein Heimatland zum ersten Mal aus der Perspektive eines Außenstehenden in Augenschein, nachdem er in seinem persönlichen Brexit nach Rom umgezogen war.

Nicht, dass die Romantik der Ewigen Stadt Morecrofts Scharfzüngigkeit geschmälert hätte. Hiding In Plain Sight brennt mit der für das WorldService Project typischen Mischung aus Free-Jazz-Tumult, pulsierenden Grooves, stichelnder Boshaftigkeit und verwegener Punk-Hingabe. Das Album kanalisiert den Zusammenbruch der modernen Zivilisation perfekt in eine kathartische Tanzparty, mit einer offenen Umarmung aller Anwesenden, um die machthungrigen Wenigen zu retten, die uns überhaupt erst in diesen Schlamassel geführt haben.

Für diese jüngste Inkarnation des WorldService Project stellte Morecroft eine schnittige Gruppe zusammen, die geschickt durch die gefährliche Enge zwischen angespannter Avant-Funk-Disziplin und wilden improvisatorischen Ausbrüchen navigiert. Bassist und Sänger Arthur O’Hara ist seit 2015 eine Hauptstütze der Band, die anderen Musiker sind eine Mischung aus Newcomern: Saxofonist Ben Powling, Schlagzeuger/Percussionist Luke Reddin-Williams, und Posaunist Kieran McLeod, der auf vier der neun Titel des Albums zu hören ist.

Gemeinsam beschwören sie einen Sound herauf, der eine Gratwanderung zwischen präzisem Avant-Funk und Free-Form Erkundung darstellt

Der Titel des neuen Albums von WorldService Project hat (mindestens) zwei Bedeutungen, auch wenn er in beiden Fällen für ehemals gedämpfte Stimmen steht, die plötzlich auftauchen, wenn gesellschaftliche Risse auf erschütternde Weise sichtbar werden. Auf der einen Seite stehen die Helden der Underdogs, wie sie das WorldService Project und Gleichgesinnte auf der ganzen Welt repräsentieren, deren Botschaft der Einheit schon viel zu lange übertönt wurde.

„Wir waren schon immer hier“, betont Morecroft. „Wir haben immer versucht, eine Botschaft des Mitgefühls und der Zusammengehörigkeit zu verbreiten. Wir waren bestrebt, unsere Unterschiede zu feiern, aber auch die Unverhältnismäßigkeit hervorzuheben, die in der Welt immer mehr zunimmt. Jetzt rammen wir unsere Fahne in den Boden, etwas, das für mich immer wichtiger wird, je älter und stärker ich in meinen Ansichten werde und je mutiger in dem, was ich zu sagen bereit bin.“

Auf der anderen Seite stehen die Machtmenschen, die bereit sind, den Rest der Menschheit für ihren persönlichen Gewinn zu opfern. In Morecrofts Geburtsland England ist diese Bestechlichkeit natür- lich durch das Brexit-Referendum ins grelle Rampenlicht gerückt; jenseits des Atlantiks ging es mit dem Aufstieg von Donald Trump einher. Und das Album erscheint, nachdem das rücksichtslose Eigeninteresse eben dieser Führer ihre Bevölkerungen dazu verdammt hat, unter einer globalen Pandemie zu leiden.

„Diese Zerbrechlichkeit, die knapp unter der Oberfläche liegt, kommt plötzlich mit dem geringsten Schub nach oben“, beschreibt Morecroft. „Überall auf der Welt haben sich die Risse vertieft. Sie waren die ganze Zeit da, aber wir sind uns ihrer wirklich bewusst geworden, weil die sozialen Medien und alles immer stärker polarisierten. Früher mussten Politiker zumindest vorgeben, Staatsmänner zu sein, so zu tun, als strebten sie Dinge zum Wohle der gesamten Bevölkerung an. Jetzt scheint nicht mal mehr das eine Rolle zu spielen.“

Als Antwort darauf hat Morecroft seine Wut und Enttäuschung in das Album einfließen lassen. Es ist kein Wunder, dass das Maskottchen von WorldService Project der albtraumhafte Narr Mr. Giggles ist, der seinen dämonischen Markentanz „The Higgly Giggly Wiggly Woo“ auf Hiding In Plain Sight enthüllt – der in seiner ganzen verstörenden Pracht auf den Bühnen der Welt gezeigt werden soll, sobald solche Dinge wieder möglich werden.

Die Tracks

Der Nachhall von Powlings Saxofon eröffnet das Album auf „Deeper“, das bald von einem drosselnden Funk-Jazz-Groove begleitet wird, der die vitalisierende Überschwänglichkeit der zeitgenössischen britischen Szene verkörpert. Eine schmuddelige Basslinie rast vorwärts in „Pomped Up Freddie“, eine stolze Bestätigung für den Vergleich von Morecroft mit dem unsterblichen Queen-Frontmann.

„Where Am I“ schichtet eine scharfzüngige Saxofonmelodie über ein Bett aus Tasten und Bass und spiegelt den (direkten und indirekten) Einfluss des Produzenten Liran Donin und seiner Band Led Bib wider. „Sex, Lies, Lies and Lies“ ist die expliziteste Vermischung des Persönlichen mit dem Beruflichen, und geht auf die Umstände ein, die Morecroft dazu veranlassten, sein Leben zu entwurzeln und sich in Rom niederzulassen. „The Kipper and the Pork Pie“ ist ebenfalls an zuhause gerichtet und bezieht sich auf unverschämte Lügen, die Premierminister Boris Johnson gesponnen hat, um die katastrophale Brexit-Abstimmung zu beeinflussen.

Nach Mr. Giggles‘ störendem Tanzathon bringt „Vendetta“ die gewalttätigeren Tendenzen des Albums auf einen messerscharfen Höhepunkt, bevor es mit „Europhiles“, einem untröstlichen, aber unverfrorenen Liebesbrief an die zugegebenermaßen geplagte Heimat der Band, die Stimmung in eine optimistischere Richtung schwingen lässt. „Onward“ weist auf eine bessere Zukunft hin, die WSP nicht nur erhofft, sondern auch von ganzem Herzen an sie glaubt.

„Wir waren schon immer hier“, wiederholt Morecroft, „und die ultimative Botschaft ist, dass wir nicht weggehen. Wir werden trotz aller Schwierigkeiten weiter auf Tournee gehen und unsere gemeinschaftliche und mitfühlende Mission weiter verbreiten.“

Pressetext © rarenoiserecords, hubtone pr, Antje Huebner


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